Turbulenzen bei Synaxon

27.02.2006

Das Geschäftsjahr 2005 war für die Synaxon AG sehr turbulent. Die Umsätze konnten einerseits von 17,2 auf 21 Millionen Euro erhöht werden, andererseits schrumpfte der Gewinn von 2,7 Millionen Euro in 2004 auf magere 0,2 Millionen Euro.

Diese Diskrepanz zwischen Umsatz und Gewinn entstand zum größten Teil aus einmaligen Sonderausgaben. Die Akquisition von iTeam und Akcent gehörte zu den geplanten Ausgaben für 2005. Hinzu kamen aber zwei überraschend hohe Kostenblöcke: Die Rechtsverfolgung wegen der Kündigung von 19 PC-Spezialist-Franchisenehmern sowie die Prozessrückstellungen und die Wertberichtigungen auf die Forderungen gegenüber diesen Franchisenehmern beliefen sich auf insgesamt 0,8 Millionen Euro. Und der Verlustbeitrag des Pilotbetriebes Digital Inc. in Wien lag mit rund 0,9 Millionen Euro auch deutlich höher als zur Jahresmitte noch angenommen.

Damit nicht genug: Ein strategischer Investor hat angekündigt, dass er sich in Vorbereitung eines öffentlichen Übergabeangebotes befindet. Wer dieser Investor ist, wollte man in Bielefeld noch nicht bekannt geben. Auch ob und wann die Übernahme stattfinden könnte, ist noch ungewiss.

Innerhalb der nächsten zwei Monate kann sich jedoch noch einiges in Sachen Mitgliederzahl tun. Die fristlose Kündigung der 19 Abtrünnigen, die geschlossen als "Gruppe in der Gruppe" zu EP gewechselt waren, wurde bereits im Herbst vom Landesgericht Bielefeld für ungültig erklärt. Am 17. Februar sollte das Revisionsverfahren vor dem Oberlandesgericht Hamm stattfinden. Doch die Gruppe zog ihre Berufung zurück und arbeitet gerade an einem Vergleichsangebot. Das kann nach Angaben der Gruppe auch bedeuten, dass sie einzeln oder geschlossen zu PC-Spezialist als Franchisenehmer zurückkehren. Denn kaum einer hatte Geld beiseite gelegt, um eventuelle Nachzahlungen von Mitgliedsbeiträgen zu entrichten. Und bevor diese Nachzahlungen den ein oder anderen in die Insolvenz treiben, kehrt man wohl lieber zurück. ULRIKE GORESSEN

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