United Internet will freenet nur ohne debitel

04.04.2008
Von Nico Schmidt DOW JONES NEWSWIRES

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FRANKFURT (Dow Jones)--Aus Sicht des Vorstandsvorsitzenden der United Internet AG, Ralph Dommermuth, wird in den Konsolidierungsprozess auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt Bewegung kommen. "Der DSL-Markt wird sich verändern", sagte der CEO des in Montabaur ansässigen TecDAX-Konzens am Freitag auf der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt. Wie sich diese Konsolidierung derweil ausdrücken wird, vermochte Dommermuth momentan aber noch nicht zu sagen.

Das Zünglein an der Waage im Konsolidierungskarussell dürfte der United-Internet-Wettbewerber freenet sein. United Internet und Drillisch, die über die MSP Holding aktuell rund 25% an freenet halten, haben weiter Interesse an einer "weitergehenden strategischen Zusammenarbeit mit freenet". Wie diese aussehen könnte, ist weiter unklar.

Die möglichen Alternativen werden von den betroffenen Konzernen gegenwärtig sondiert. United Internet interessiert sich vor allem für das DSL-Geschäft von freenet, während Drillisch eher auf die Mobilfunkaktivitäten abzielt.

Ein Szenario schloss Dommermuth derweil aus: Die Übernahme von freenet für den Fall, dass diese debitel übernehmen sollte. Denn dies sei für United Internet weder finanzierbar noch sei eine Integration auf Managementebene möglich. Viel mehr sieht der Vorstandsvorsitzende die Übernahme von freenet als "Alternative" zum debitel-Kauf durch freenet an. Einen Geschäftsausbau für freenet hält Dommermuth für sinnvoll.

Die Finanzierung von Zukäufen ist aus Sicht von United-Internet-Finanzvorstand Norbert Lang möglich, da nicht nur eigene Mittel vorhanden seien, sondern auch ein Bankenkreis vorhanden sei, der Transaktionen unterstützen werde. Eine Übernahme der DSL-Aktivitäten von freenet sei daher auch ohne Kapitalerhöhung möglich.

DJG/ncs/nas

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