Unternehmen aus Asien greifen nach Balda - Handelsblatt

28.11.2007

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Beim ostwestfälischen Handyzulieferer Balda bemühen sich laut einem Zeitungsbericht mehrere Unternehmen aus Asien um eine Partnerschaft. Wie das "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf Unternehmenskreise schreibt, haben in den vergangenen Wochen vier Elektronikkonzerne aus Asien den Balda-Vorstand auf eine strategische Partnerschaft angesprochen. Darunter seien drei taiwanesische Elektronikhersteller - Asustek, Quanta Computer und Foxconn - und Flextronics aus Singapur.

Eine der diskutierten Optionen sei die komplette Übernahme von Balda. In einem ersten Schritt soll zunächst ein Aktienpaket von 29% erworben werden. Damit bliebe der Käufer unterhalb der Schwelle, an der er allen Aktionären ein Angebot für ihre Anteile vorlegen müsste. Für dieses Szenario werde in Kreisen bereits ein Preis gehandelt: für 15 EUR pro Aktie würden sich beteiligte Hedge-Fonds ihre Anteile abkaufen lassen, heißt es in deren Umfeld. Am Donnerstag ging das Papier bei rund 10 EUR aus dem Handel.

Das Unternehmen wollte sich zu den Details der Gespräche nicht äußern. "Es ist zwar so, dass wir für eine Vielzahl von Unternehmen interessant sind", sagte der Vorstandsvorsitzende Joachim Gut dem Handelsblatt. "Es gibt wenige, die über unser Know-how verfügen. Und der Markt für Touch-Applikationen wächst sprunghaft. Aber ich kann Gespräche oder Pläne der Wettbewerber nicht kommentieren."

Das von Gut angesprochene Know-how bezieht sich insbesondere auf berührungsempfindliche Bildschirme. Anschaulich wird dies beim neuen iPhone von Apple. Anwender können per Finger Bilder drehen, vergrößern und verkleinern und zahlreiche andere Funktionen nutzen. In der Branche sei unbestritten, dass Balda-Technik auch im iPhone steckt, so das Handelsblatt.

Marktbeobachter erwarten deshalb, dass sich Flextronics, der weltgrößte Auftragsfertiger von Elektronik, am stärksten um Balda bemüht. Der Konzern mit rund 100.000 Mitarbeitern hat nach Brancheninformationen bislang keinerlei Multi-Touch-Kapazitäten - anders als etwas Foxconn aus Taiwan. Durch die Integration von Balda würde Flextronics seine Angebotspalette ausweiten und einen Wettbewerbsnachteil vermeiden.

Webseite: http://www.handelsblatt.de DJG/kla

Copyright (c) 2007 Dow Jones & Company, Inc.

Zur Startseite