Update: Affäre um BenQ Mobile spitzt sich zu

02.10.2006
Es mehren sich die Vermutungen, der taiwanische Elektronikkonzern BenQ habe die Insolvenz seiner deutschen Handy-Tochter BenQ Mobile geplant. Die betroffenen Mitarbeiter sollen eine finanzielle Unterstützung durch Siemens erhalten.
Hello Kitty-Handy von BenQ Siemens.
Hello Kitty-Handy von BenQ Siemens.
Foto: BenQ - Siemens

Einem Zeitungsbericht zufolge hatten die Taiwaner den deutschen Konzern aufgefordert, noch ausstehende Zahlungen vorzuziehen und direkt an BenQ zu überweisen. Die Asiaten brauchten offenbar dringend Geld, was angesichts der aktuellen Geschäftszahlen des Konzerns aus Fernost nicht verwundert. Siemens hatte das Ansinnen jedoch abgelehnt. Die Deutschen müssen noch 167 Millionen Euro an BenQ zahlen und wollen dies auch tun. Allerdings werde geprüft, wohin die Gelder fließen, schreibt die "Süddeutsche Zeitung".

"Von vornherein waren beide Verhandlungspartner auf die Entsorgung der deutschen Mitarbeiter aus, anstatt sich um die Sanierung des Unternehmens zu kümmern", zitiert das "Manager-Magazin" den Siemens-Betriebsrat. Das Gremium stützt seine Behauptung auf die Tatsache, dass die ehemalige Siemens-Mobilfunksparte in drei Teile aufgespalten wurde: Eine Management GmbH, in der die Abfindungen der BenQ-Mobile-Manager gesichert seien, eine Asset GmbH, in der die Vermögenswerte des Siemens-Geschäftsbereichs sowie die Patente zusammengefasst sind, und die nun von der Insolvenz bedrohte BenQ Mobile GmbH & Co. OHG. In ihr sind die 3000 deutschen Mitarbeiter beschäftigt, die nun um ihren Arbeitsplatz fürchten müssen (siehe auch BenQ Mobile stellt Insolvenzantrag - weiter scharfe Kritik).

Das taiwanische Unternehmen weist Vorwürfe, eine Pleite herbeigeführt zu haben, vehement zurück. "Wir haben niemals geplant, so etwas zu tun", sagte BenQ-Finanzchef Eric Yu.

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