UPDATE: Apple profitiert im 1. Quartal von iPod-Absatz

22.01.2009
(NEU: Weitere Details, Analystenkommentar)

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CUPERTINO (Dow Jones)--Der Computerkonzern Apple hat im Schlussquartal 2008 vom Weihnachtsgeschäft profitiert und bei Umsatz und Ergebnis Rekorde verbucht. Gleichzeitig dämpfte das Unternehmen aus Cupertino bei Vorlage der Zahlen am Mittwoch nach Börsenschluss die Erwartungen für das laufende Quartal. Die Ergebnisse dürften unter den Analystenprognosen liegen, teilte der Konzern mit, der als ein Indikator für die Verbraucherausgaben betrachtet wird.

Die Aktie zog im nachbörslichen Handel aufgrund der besser als erwartet ausgefallenen Erstquartalszahlen zunächst deutlich an, gab später aber einen Teil der Gewinne wieder ab. In den vergangenen Tagen stand das Papier wegen der Sorge über die Gesundheit von CEO Steve Jobs unter Druck. Bis 19.59 Uhr (Ortszeit) kletterte der Kurs auf nasdaq.com am Mittwoch um 9,5% auf 90,70 USD.

In den drei Monaten per 27. Dezember, traditionell das beste Quartal für die Apple Inc, stieg der Nettogewinn um 1,9% auf 1,61 (1,58) Mrd USD bzw 1,78 (1,76) USD je Aktie, teilte das Unternehmen mit. Vor Sonderposten meldete Apple einen Gewinn von 2,56 USD je Anteil. Der Umsatz kletterte erstmals in einem Quartal über die Marke von 10 Mrd USD, er nahm um 5,8% auf 10,17 Mrd USD zu. 54% des Umsatzes wurden auf dem Heimatmarkt USA erzielt, 46% im Ausland. CEO Jobs zeigte sich angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage äußerst erfreut über das Ergebnis.

Im Oktober hatte der Anbieter des iPod und des iPhone ein Ergebnis je Aktie von 1,06 bis 1,35 USD bei einem Umsatz von 9 Mrd bis 10 Mrd USD vorhergesagt. Analysten gingen zuletzt von 1,39 USD je Aktie Gewinn sowie 9,75 Mrd USD Umsatz aus.

Im ersten Quartal verkaufte Apple 2,5 Mio Macintosh-Computer, 9% mehr als im Vorjahr. Der Absatz des MP3-Players nahm um 3% auf 22,7 Mio Stück zu und übertraf damit deutlich die Erwartung der Analysten. Beim iPhone verzeichnete Apple ein Plus von 88% auf 4,4 Mio Einheiten und damit etwas weniger als am Markt vorhergesagt.

Die Bruttomarge stagnierte bei 34,7%, fiel damit nach Aussage von CFO Peter Oppenheimer aber besser aus als erwartet. Die Rohstoffmärkte seien weiter günstig, meinte der Manager und bezog dabei auch den Markt für Flüssigkristallanzeigen (LCD) ein. Daran dürfte sich in den kommenden Monaten nichts ändern. Zudem habe Apple von geringer als erwartet ausgefallenen Transportkosten profitiert.

Apple stellte am Mittwoch für das laufende zweite Quartal ein Ergebnis je Aktie von 0,90 bis 1,00 USD und einen Umsatz von 7,6 Mrd bis 8 Mrd USD in Aussicht. Im zweiten Quartal 2008 hatte Apple 7,5 Mio USD umgesetzt und 1,16 USD Gewinn je Anteil verbucht. Analysten rechnen mit 1,13 USD Gewinn bei 8,2 Mrd USD Umsatz.

Zwar sei der Konzern, der bekannt sei für seine konservativen Prognosen, damit pessimistischer als die meisten Analysten, sagte David Bailey von Goldman Sachs, allerdings erreiche die Prognose noch nicht das untere Ende der redivierten Schätzungen. Apple-CFO Oppenheimer verwies zugleich darauf, dass es derzeit schwierig sei, Vorhersagen zu machen. Allerdings sei er mit Blick auf die im Moment "besten Produkte" von Apple zuversichtlich.

Fragen nach der Gesundheit von CEO Jobs beantwortete der CFO dahingehend, dass Jobs weiterhin der CEO sei und bei strategisch wichtigen Fragen mitentscheiden wolle. Das Tagesgeschäft von Jobs hat Chief Operating Officer Tim Cook übernommen, nachdem Jobs vorige Woche angekündigt hatte, er werde sich krankheitsbedingt bis Ende Juni zurückziehen. Seine gesundheitlichen Probleme seien komplexer als ursprünglich angenommen.

Unterdessen hat die US-Börsenaufsicht SEC offenbar eine Untersuchung der Informationspolitik des Technologiekonzerns eingeleitet. Das "Wall Street Journal" hatte unter Berufung auf eine informierte Person geschrieben, die SEC prüfe die Angaben des Konzerns über den Gesundheitszustand von Jobs.

Der Manager hatte sich 2004 einer Operation wegen Bauspeicheldrüsenkrebs unterziehen müssen. Anfang dieses Monats hatte er mitgeteilt, er werde wegen einer Störung des Hormongleichgewichts behandelt.

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