UPDATE: AstraZeneca stärkt mit MedImmune-Kauf die Pipeline

23.04.2007

(NEU: Einzelheiten, Kurs)

Von Gren Manuel und Anita Greil

Dow Jones Newswires

LONDON (Dow Jones)--Der britische Pharmakonzern AstraZeneca plc plant die größte Übernahme in der Unternehmensgeschichte. Er kündigte am Montag den Erwerb des US-Biotechnologie-Unternehmens MedImmune Inc an. AstraZeneca bietet 58 USD je Aktie für die in Gaithersburg im US-Bundesstaat Maryland ansässige Gesellschaft. Insgesamt habe die Transaktion einen Wert von 15,2 Mrd USD. Der Preis von 58 USD entspreche einem Aufschlag von 21% auf den Schlusskurs von MedImmune vom Freitag von 48,01 USD.

Der britische Konzern, der in den vergangenen zwei Jahren eine Reihe von Rückschlägen bei Medikamentenkandidaten hinnehmen musste, füllt mit dem Kauf der Biotech-Firma nun die eigene Pipeline und verstärkt sich vor allem im Bereich Impfstoffe. Allerdings geschehe dies zu einem hohen Preis, hieß es. Sie zahle für MedImmune das Zwölffache des Umsatzes 2006.

Der Kurs der AstraZeneca-Aktie gab im frühen Handel in einem knapp behaupteten breiten Markt nach. Bis 9.49 Uhr verliert der Titel 1,5% auf 2.909 Pence und ist damit größter Verlierer im Index FTSE 100.

AstraZeneca folgt mit dem Einstieg in das Impfstoffgeschäft ihrem Wettbewerber Novartis AG, der im vergangenen Jahr den US-Hersteller Chiron übernommen hat. Stark in dem Bereich engagiert sind zudem GlaxoSmithKline und Sanofi-Aventis. Nachdem Impfstoffe jahrelang ein Schattendasein geführt haben, sind sie inzwischen, da sich die Zahl der Anbieter und die Gefahr von Nachahmerprodukten verringert hat, wieder in den Blickpunkt der Pharmakonzerne gerückt.

Nach Unternehmensangaben lässt die Übernahme der US-Gesellschaft den Anteil von Biotechnologiemitteln in der Pipeline auf 27% von 7% steigen. Insgesamt nehme die Pipeline um 45 Projekte auf 163 Projekte zu.

AstraZeneca, die am Montag zudem vorzeitig ihre Quartalszahlen genannt hat, will trotz des Erwerbs ihr Aktienrückkaufprogramm 2007 über 4 Mrd USD weiter umsetzen. Im kommenden Jahr werde das Programm aber wohl geringer ausfallen, räumte CFO Jon Symonds während einer Telefonkonferenz ein. Zudem hält die Gesellschaft an dem Ziel fest, 2007 ein Ergebnis je Aktie von 3,80 bis 4,05 USD zu erreichen. Darin seien Beiträge aus dem Umsatz mit Toprol-XLTM in den USA sowie Restrukturierungskosten nicht enthalten.

Webseite: http://www.astrazeneca.com

-Von Anita Greil und Gren Manuel, Dow Jones Newswires; +49 (0)69-29725 103,

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