UPDATE: Aussichten für Heidelberger Druck trüben sich ein

05.02.2008
(NEU: Einzelheiten, Händleraussagen, vorbörslicher Kurs) -Von Christine Benders-Rüger DOW JONES NEWSWIRES

(NEU: Einzelheiten, Händleraussagen, vorbörslicher Kurs) -Von Christine Benders-Rüger DOW JONES NEWSWIRES

HEIDELBERG (Dow Jones)--Der Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druck hat am Dienstag mit Neunmonatszahlen und einer Senkung der Prognose für 2007/08 einen deutlichen Kursverlust seiner Aktien ausgelöst. Die Papiere des Heidelberger Konzerns verloren nach Börseneröffnung 6,8% auf 18,31 EUR. Schwierigkeiten am US-Immobilienmarkt und Rezessionsspekulationen haben negative Folgen für die Investitionsbereitschaft der Kunden des deutschen Konzerns in der nordamerikanischen Printmedien-Industrie.

Für das laufende Geschäftsjahr 2007/08 senkte der Konzern am Dienstag seine Ergebnisprognose. Die Heidelberger Druckmaschinen AG rechnet jetzt nur noch mit einem Gesamtumsatz auf Vorjahresniveau von 3,8 Mrd EUR. Beim Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit stellte das Unternehmen nun einen Wert über dem bereinigten Vorjahreswert von rund 300 Mio EUR in Aussicht. Der Jahresüberschuss soll auf 4,5% bis 5,0% vom Umsatz steigen, nach bereinigt 3,8% im Vorjahr.

Zuvor hatte Heidelberger Druckmaschinen ein "moderates" Umsatzwachstum für 2007/08 und eine Verbesserung beim reinen operativen Ergebnis um 10% bis 15% auf 330 Mio bis 345 Mio EUR in Aussicht gestellt, der Jahresüberschuss sollte vor Einmaleffekten auf rund 5% des Umsatzes wachsen.

In den ersten neun Monaten und im dritten Quartal setzte Heidelberger Druckmaschinen weniger um als erwartet. In dem Neunmonatszeitraum erreichte der Umsatz 2,568 (2,589) Mrd EUR. Analysten hatten hier mit 2,607 Mrd EUR gerechnet. Im Zeitraum Oktober bis Dezember erreichte der Erlös 929 (961) Mio EUR, hier hatten die Prognosen bei 968 Mio EUR gelegen.

Im wichtigen Nordamerika-Geschäft verringerte sich der Umsatz in den ersten neun Monaten um 5,1%, im dritten Quartal zeigte sich ein Umsatzminus von 12,6%. Der Auftragseingang in der Region fiel in den ersten neun Monaten um 14,3% auf 390 Mio EUR und im dritten Quartal um 31,6% auf 119 Mio EUR. Als Gründe für die Entwicklung im Nordamerika-Geschäft führte das Unternehmen neben der geringeren Investitionsbereitschaft unter anderem den schwachen US-Dollar an.

Der weiter schwache US-Dollar verschlechtere die Wettbewerbsverhältnisse der deutschen Anbieter speziell in diesem Markt. Auch habe im Vorjahresquartal die Fachmesse Graph Expo stattgefunden.

Zuwächse erreichte Heidelberger Druckmaschinen dagegen in der Region Eastern Europe. Besonders erfolgreich ist Heidelberger Druckmaschinen nach eigenen Angaben derzeit in den beiden Hauptmärkten der Region, Russland und Polen. Der Neunmonats-Umsatz kletterte auf dem Absatzmarkt um 25,2% auf 323 Mio EUR, der Auftragseingang erhöhte sich um 21,9% auf 368 Mio EUR.

In der Region Asia-Pacific hätten im dritten Quartal die Auftragseingänge auf dem chinesischen Markt deutlich die Vorjahreswerte übertroffen, teilte das Unternehmen weiter mit. Am Standort in Qingpu bei Schanghai seien Planungen für den Ausbau der dritten Werksstufe gestartet worden. Die Umsätze der gesamten Region blieben sowohl im Einzelquartal als auch kumuliert nach neun Monaten "allein aufgrund ungünstigerer Umrechnungskurse unter den Vorjahreswerten". Der Umsatz der Region lag in den ersten neun Monaten bei 563 (589) Mio EUR und im dritten Quartal bei 197 (206) Mio EUR.

Für den Konzern berichtete der Druckmaschinenhersteller für die ersten neun Monate ein betriebliches Ergebnis von 177 (202) Mio EUR, das Ergebnis nach Steuern erreichte nur noch 87 (180) Mio EUR. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte Heidelberger Druckmaschinen allerdings im dritten Quartal einen positiven Steuerertrag aus der Körperschaftssteuergutschrift von 73 Mio EUR verbucht.

Analysten hatten im Vorfeld für den Neumonatszeitraum mit einem betrieblichen Ergebnis von 179 Mio EUR und einem Ergebnis nach Steuern von 88 Mio EUR gerechnet.

Als enttäuschend bezeichneten Händler die Zahlen von Heidelberger Druck. Das Unternehmen habe die Prognosen verfehlt. Auch der neue Umsatzausblick sei negativ. Allerdings sei der Kurs bereits stark gefallen, so dass einiges an negativen Faktoren eingepreist sein könnte. Am Montagabend zum Börsenschluss hatte die Aktie von Heidelberger Druck mit einem Plus von 1,2% auf 19,64 EUR den Handel beendet.

Webseite: http://www.heidelberg.com Von Christine Benders-Rüger, Dow Jones Newswires, +49 (0) 69 29 725 108, unternehmen.de@dowjones.com DJG/cbr/jhe

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