UPDATE: Axel Springer will '10 wieder Rekordgewinn von '08 erreichen

20.07.2010
(NEU: Sprecherin, weitere Details)

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Von Matthias Karpstein DOW JONES NEWSWIRES

MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Medienkonzern Axel Springer verspürt weiter Aufwind im Segment Digitale Medien und hebt daher nach einem überraschend starken ersten Halbjahr erneut seine Jahresprognose an. Der Umsatz werde gegenüber den rund 2,61 Mrd EUR des abgelaufenen Jahres deutlich steigen, beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll gar das Rekordergebnis von 486 Mio EUR aus dem Jahr 2008 erreicht werden, wie das Berliner SDAX-Unternehmen am Dienstag überraschend mitteilte. Bislang hatte Springer angekündigt, beim EBITDA um deutlich mehr als 10% über den 334 Mio EUR des vergangenen Jahres zu liegen.

Das Ergebnis des ersten Halbjahres übertraf die Erwartungen der Springer-Manager um den Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner klar. Auf Basis vorläufiger Zahlen kommen die Berliner in den ersten sechs Monaten auf ein EBITDA von 261,2 Mio EUR und liegen damit um 61% über dem Vorjahreswert von 162,3 Mio EUR. Der Konzernumsatz stieg im gleichen Zeitraum um 8,7% auf 1,36 (Vorjahr: 1,25) Mrd EUR. Der Medienkonzern, dessen Flagschiff die "Bild"-Zeitung ist, profitierte dabei maßgeblich vom "anhaltend dynamischen Wachstum des Segments Digitale Medien", wie das Unternehmen mitteilte.

Dass Springer nun abermals die Prognose anhebt, liegt auch an den positiven Auswirkungen des Ende März verkündeten Osteuropa-Gemeinschaftsunternehmens mit dem schweizerischen Ringier-Verlag. Ab 1. Juli 2010 kann Springer die Umsatz- und Ergebnisbeiträge des Joint-Ventures konsolidieren.

Die Konsolidierung des Gemeinschaftsunternehmens wird sich zwar auch positiv auf das kommende Jahr auswirken, an der Prognose für 2011, in der dieser Effekt noch nicht berücksichtigt ist, hält das Unternehmen dennoch fest. Sofern sich die konjunkturelle Belebung fortsetzt, gehen die Berliner für das Geschäftsjahr 2011 weiterhin von einer weiteren leichten Steigerung bei Umsatz und EBITDA aus. Wesentlicher Treiber werde der Ausbau des internationalen und digitalen Geschäfts sein, hatte der Konzern im Mai erklärt. "Wir heben die Prognose für 2011 nicht an", sagte eine Sprecherin am Dienstag zu Dow Jones Newswires.

Axel Springer hält auch an den Plänen fest, durch die Ausgabe neuer Aktien vom SDAX in den MDAX aufzusteigen. Doch obwohl das Halbjahresergebnis der Berliner bereits von einer stabileren Wirtschaftslage profitierte, schätzen sie das Umfeld am Kapitalmarkt dafür als nicht sicher genug ein. "Das Kapitalmarktumfeld ist im Moment eher schwach. Unsere Planungen für die Ausgabe neuer Aktien sehen vor, dass dies in einem ausreichend positiven Marktumfeld geschieht. Das bleibt abzuwarten", sagte die Sprecherin. Allerdings stehe die Ausgabe neuer Aktien "nach wie vor auf der Agenda".

Ursprünglich hatte der Verlag für das zweite Quartal angekündigt, rund 2,93 Mio eigene Aktien zeitgleich mit einem Paket aus 2,75 Mio Aktien der Deutschen Bank an den Markt zu bringen. Dadurch würde sich der Freefloat der Gesellschaft auf mehr als 40% von derzeit rund 23% erhöhen.

Am 5. August will der SDAX-Konzern seine vollständigen Halbjahresfinanzbericht vorlegen.

Webseite: www.axelspringer.de -Von Matthias Karpstein, Dow Jones Newswires, matthias.karpstein@dowjones.com, + 49 89 55214030 DJG/mak/jhe

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