UPDATE: BITKOM sieht 2009 leichte Unsicherheit für ITK-Branche

24.06.2008
(NEU: Details) Von Richard Breum DOW JONES NEWSWIRES

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DÜSSELDORF (Dow Jones)--Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) hat seine Umsatzprognose für das laufende Jahr am Dienstag bestätigt, sieht die Aussichten für das kommende Jahr aber weniger rosig. Die Jahresprognose 2008 werde durch aktuelle Umfrageergebnisse bekräftigt, teilte der Verband am Dienstag mit. Man gehe weiterhin davon aus, dass der Umsatz im deutschen ITK-Markt um 1,6% im Vergleich zum Vorjahr auf rund 145 Mrd EUR zulegen werde.

Für 2009 bleibe es zwar auch bei der Prognose eines Umsatzzuwachses von rund 2%, sagte BITKOM-Präsident August-Wilhelm Scheer. Angesichts der konjunkturellen Belastungen und steigenden Energiepreise, die die Konsumstimmung dämpften, gebe es für das kommende Jahr allerdings eine "gewisse Unsicherheit".

Die turnusmäßige Umfrage des BITKOM zeige, dass die Stimmung in der Branche derzeit durchaus gut sei. Allerdings sei der BITKOM-Branchenindikator - wie bereits in den Vorquartalen - auch im zweiten Quartal leicht gesunken. In den Monaten April bis Juni erzielte die Hälfte der befragten Unternehmen ein Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr. Ein Drittel meldet stabile Umsätzen und 15% sinkende Erlöse.

Für das Gesamtjahr 2008 sind die Unternehmen dem BITKOM zufolge überwiegend zuversichtlich. 62% der Firmen rechnen mit steigenden Umsätzen im Vergleich zum Vorjahr. 25% gehen von einem stabilen Geschäft aus und 13% erwarten ein Minus. Besonders optimistisch sind nach wie vor die Anbieter von Software und IT-Dienstleistungen. Sie unterstützen Unternehmen und Verwaltungen bei ihren IT-Systemen. Parallel dazu werden zwar auch mehr Computer, Bildschirme und Drucker verkauft.

"Allerdings führt der scharfe Preiswettbewerb dazu, dass die Umsatzentwicklung mit den abgesetzten Stückzahlen nicht Schritt halten kann", erklärte Scheer. Der Durchschnittspreis von Notebooks werde sich im laufenden Jahr bei rund 750 EUR einpendeln und damit etwa 8% niedriger liegen als im Vorjahr.

Es gebe aber Hinweise, dass das Ende der Preisspirale nach unten bei Computern, Druckern und Bildschirmen bald erreicht sein könnte, sagte Scheer weiter. Insbesondere bei Computern stammten viele Geräte und Bauteile aus den USA oder aus Ländern, mit denen Deutschland in Dollar abrechne.

Damit trage der schwache Dollar trägt entscheidend dazu bei, dass die Preise sinken. Das könne sich ändern, sobald der Dollar wieder an Stärke gewinne. Hinzu komme: Der Großteil der Computer werde in China gefertigt. Aber selbst dort zögen die Arbeitskosten spürbar an, bei gleichzeitig steigenden Preisen für Energie und für Rohstoffe wie Nickel oder Kobalt.

In der Kommunikationstechnik sind die Umsatzerwartungen noch zurückhaltender als bei der IT-Hardware: Hier rechnen nur 38% der befragten Unternehmen im laufenden Jahr mit steigenden Umsätzen, 29% sehen eine stabile Entwicklung und ein Drittel erwartet fallende Erlöse.

In der Kommunikationstechnik wollen in diesem Jahr daher mehr Unternehmen Personal abbauen als zusätzlich einstellen. Das werde bei diesen Firmen unter dem Strich zu einem Arbeitsplatzabbau führen, so der BITKOM. Ausgeglichen sind die Aussagen zu den Arbeitsplätzen bei den Herstellern von IT-Hardware. Software-Häuser und IT-Dienstleister bräuchten dagegen sehr viele neue Mitarbeiter: 42% wollen 2008 neue Arbeitsplätze schaffen und nur 13% Stellen streichen.

Der Fachkräftemangel hält dem BITKOM zufolge an: 58% aller befragten Firmen geben an, dass der Fachkräftemangel ihre Entwicklung bremst. Das seien zwar weniger als der Rekordwert von 65% im vergangenen Quartal, aber immer noch "enorm". Betroffen seien in erster Linie Software-Anbieter und IT-Dienstleister. Ein wichtiger Grund für den Expertenmangel sei das geringe Interesse von Frauen an Berufen im Hightech-Sektor.

Webseite: http://www.bitkom.org -Von Richard Breum, Dow Jones Newswires, +49 (0) 211 - 13872 15, Richard.Breum@dowjones.com DJG/rib/hab

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