UPDATE: Deutsche Telekom im ersten Quartal mit Verlust

07.05.2009
(NEU: Details) Von Philipp Grontzki DOW JONES NEWSWIRES

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BONN (Dow Jones)--Die Deutsche Telekom AG hat im ersten Quartal wegen einer Berichtigung des Firmenwertes von T-Mobile UK unter dem Strich einen Verlust erlitten. Wie das Unternehmen mit Sitz in Bonn am Donnerstag bei Vorlage des Erstquartalsausweises mitteilte, erreichte der Fehlbetrag nach Anteilen Dritter in der Periode 1,124 Mrd EUR, verglichen mit einem Gewinn von 0,924 Mrd EUR im Vorjahreszeitraum. Der zuletzt gegebene Ausblick wurde bestätigt.

Die Wertberichtigung für T-Mobile UK gab die Telekom mit etwa 1,8 Mrd EUR an und bestätigte damit Angaben von Finanzvorstand Timotheus Höttges aus der vergangenen Woche. Die Abschreibung spiegele das konjunkturelle Umfeld sowie den verschärften Wettbewerb in Großbritannien wider, so die Telekom.

Die Telekom erwartet im Gesamtjahr ohne Berücksichtigung der griechischen Gesellschaft OTE weiterhin ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), das um 2% bis 4% unter dem Vorjahreswert von rund 19,5 Mrd EUR liegt. Der freie Cash-Flow wird bei 6,4 (Vorjahr: 7) Mrd EUR gesehen.

Der Konzern hatte die ursprüngliche Erwartung, die erst Ende Februar kommuniziert worden war und laut der sowohl EBITDA und Cash-Flow das Vorjahresniveau erreichen sollten, vor rund zwei Wochen überraschend zurückgenommen. Begründet wurde dies damals mit der starken Konjunkturabkühlung und dem verschärften Wettbewerb insbesondere in den USA und Großbritannien im ersten Quartal. Hinzu kamen negative Wechselkurseffekte in Polen und Großbritannien.

Bei Umsatz und operativem Ergebnis verbuchte der Konzern in den ersten drei Monaten dank der erstmaligen Konsolidierung der griechischen OTE (wie bereits im April berichtet) Zuwächse. So kletterten die Erlöse um 6,2% auf 15,9 Mrd EUR, während das bereinigte EBITDA um 2,7% auf 4,8 Mrd EUR zulegte.

Die Telekom hatte im vergangenen Jahr eine Minderheitsbeteiligung an OTE erworben und kann das Unternehmen dank einer Vereinbarung mit Griechenland seit dem 1. Februar 2009 voll konsolidieren. OTE ist neben dem Heimatmarkt unter anderem auch in Bulgarien und Rumänien aktiv.

Insgesamt hatte die Telekom Ende März rund 148,4 Millionen Mobilfunkkunden, was zum Vorjahr auf Pro-Forma-Basis, also inklusive OTE, einem Plus von 6,8% entspricht. Mit Blick auf die Nettoneukundenentwicklung hat der Konzern hier im Quartal in Europa getrieben durch OTE 263.000 Kunden hinzu gewonnen, allerdings ergab sich in Märkten wie etwa Deutschland und Großbritannien unter dem Strich ein Minus. T-Mobile USA gewann in den ersten drei Monaten netto 415.000 neue Kunden.

Die Zahl der gesamten Breitbandanschlüsse kletterte, ebenfalls auf Pro-Forma-Basis, zum Vorjahr um 8% auf knapp 17 Millionen per Ende März, während der Konzern bei den Festnetzanschlüssen ein Minus von 7,5% auf 40,3 Millionen verzeichnet hat.

Die Telekom geht davon aus, dass OTE im laufenden Jahr rund 2 Mrd zum bereinigten EBITDA des Unternehmens beisteuern wird. Der freie Cash-Flow wird nach Einschätzung der Telekom 2009 inklusive OTE etwa 7 Mrd EUR erreichen.

Webseite: http://www.telekom.com/ - Von Philipp Grontzki, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 107, philipp.grontzki@dowjones.com DJG/phg/roa Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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