UPDATE: Drägerwerk-Aktie haussiert nach Prognoseanhebung

14.06.2010
(NEU: Details, Markteinschätzung, Aktienkurs)

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Von Nico Schmidt DOW JONES NEWSWIRES

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk hat seine Prognose angehoben. Der Vorstand rechnet für 2010 nun mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und einer Marge von Zinsen und Steuern von 7% bis 8%, wie der Lübecker TecDAX-Konzern am Montag mitteilte. Anleger zeigen sich hoch erfreut: Die Aktie gewinnt am frühen Mittag fast 9% und notiert bei 53,35 EUR.

Bisher hatte Drägerwerk mit einem Einnahmenplus im niedrigen einstelligen Prozentbereich und einer EBIT-Marge von 5% bis 6% gerechnet. Nach einem starken ersten Quartal hatte das Unternehmen bereits Ende Mai mitgeteilt, dass das obere Ende dieser Prognosebandbreite erreicht werden soll.

Für den zuversichtlicheren Ausblick nannte die Drägerwerk AG & Co KGaA gleich mehrere Gründe, wie die gute Auftragslage und die starke Umsatzentwicklung insbesondere in den Regionen Asien-Pazifik und Amerika sowie positive Währungseffekte.

Positiv auf die Jahresziele wirkte sich zudem aus, dass Drägerwerk ein Tieftauchsystem verkaufen konnte, das im vierten Quartal vollständig abgeschriebenen worden war, da der Kunde den Auftrag aufgrund finanzieller Schwierigkeiten storniert hatte. Vorstandsvorsitzender Stefan Dräger hatte den Wert des Tieftauchsystems seinerzeit auf 30 Mio EUR beziffert. Dass das Tieftauchsystem nun doch verkauft werden konnte, wird nach Angaben von Montag mit einem höheren einstelligen Millionenbetrag positiv zum Ergebnis beitragen.

Das Jahr 2009 stand für Drägerwerk ganz im Zeichen der Wirtschaftskrise: Die Nachfrageflaute - vor allem im Bereich Sicherheitstechnik -, Veränderungen im Produktmix hin zu margenschwächeren Gütern sowie Währungseffekte und die Kosten des im Sommer eingeführten Sparprogramms belasteten vor allem die Ergebnisentwicklung merklich. Bei nahezu konstanten Einnahmen von 1,9 Mrd EUR ging der operative Gewinn um rund ein Fünftel zurück. Die EBIT-Marge lag bei noch 4,2%.

Einen noch tieferen Fall verhinderte das umfassende Sparprogramm der Lübecker. 2009 sparte Drägerwerk dank eines Maßnahmenpakets netto 45 Mio EUR ein. Ab 2011 sollen die Kosten jährlich rund 100 Mio EUR niedriger liegen.

Marktteilnehmer erwarten angesichts der nun angehobenen Prognose, dass die Drägerwerk-Aktie über ihren bisherigen Jahreshöchststand ausbrechen könnte. Händler verweisen mit Blick auf das große Kursplus nicht nur auf die Erholung des US-Geschäfts sondern auch auf das Restrukturierungsprogramm, das früher und mehr Früchte trage als viele Marktteilnehmer erwartet hätten.

Webseite: www.draeger.com -Von Nico Schmidt, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 114, nico.schmidt@dowjones.com (Benjamin Krieger hat zu diesem Artikel beigetragen.) DJG/ncs/jhe Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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