UPDATE: Drägerwerk gibt sich nach starkem 1Q zuversichtlich

22.04.2010
(NEU: Aktienkurs, weitere Einzelheiten)

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FRANKFURT (Dow Jones)--Der Medizintechnik- und Sicherheitskonzern Drägerwerk ist im ersten Quartal deutlich gewachsen. Bestellungen, Einnahmen und Gewinn legten zwischen Januar und März deutlich zu, wie das TecDAX-Unternehmen am Donnerstag überraschend mitteilte. Operativ verdienten die Lübecker mehr als das Fünffache des Vorjahres. Nun soll auf Gesamtjahressicht das obere Ende der ausgegebenen Prognosebandbreite erreicht werden.

Die Neubestellungen stiegen dank eines starken US-Geschäfts und der guten Entwicklung in der Medizintechniksparte um 7,4 Prozent auf 488,2 Mio EUR. Der Wert der Aufträge in den Büchern summierte sich dabei per Ende September auf 472,9 Mio EUR - ein Plus von fast einem Zehntel. Dank der verbesserten Auftragslage legte der Umsatz um 8,1 Prozent auf 465,9 Mio EUR zu.

Das erfolgreiche Sparprogramm, positive Währungseffekte und Veränderungen im Produktmix halfen zudem, auch die Ertragssituation deutlich zu verbessern. Vor Zinsen und Steuern verdiente Drägerwerk 36,8 (6,5) Mio EUR, womit die operative Marge auf 7,9 (1,5) Prozent stieg. Wie unter den Strich abgeschnitten wurde, gab der TecDAX-Konzern am Donnerstag nicht bekannt. Am 5. Mai wird Drägerwerk den vollständigen Zwischenbericht über das erste Quartal vorlegen.

Nach dem starken Jahresauftakt will die Drägerwerk AG & Co KGaA 2010 nun das obere Ende der anvisierten EBIT-Marge von 5% bis 6% erreichen. Der Umsatz soll auf Gesamtjahressicht weiter im niedrigen einstelligen Prozentbereich wachsen. 2009 hatte der Umsatz bei gut 1,9 Mrd EUR und die EBIT-Marge bei 4,2% gelegen. Nicht berücksichtigt ist in dieser Prognose die Komplettübernahme des Joint Ventures Dräger Medical. Kurz vor der Jahreswende hatte Drägerwerk die Siemens AG für rund 250 Mio EUR aus dem Gemeinschaftsunternehmen für Medizintechnik herausgekauft, um freie Hand zu haben.

Durch eine Bündelung von Einkaufsvolumina, einen kleineren Verwaltungsapparat sowie Steuervorteile sollen die Kosten um bis zu 15 Mio EUR jährlich sinken. Zusätzlich könnten noch Einsparungen in den Bereichen Marketing und Vertrieb entstehen, die Drägerwerk bislang aber noch nicht quantifiziert hat.

Das Jahr 2009 stand für Drägerwerk ganz im Zeichen der Wirtschaftskrise: Die Nachfrageflaute - vor allem im Bereich Sicherheitstechnik -, Veränderungen im Produktmix hin zu margenschwächeren Gütern sowie Währungseffekte und die Kosten des im Sommer eingeführten Sparprogramms belasteten vor allem die Ergebnisentwicklung merklich. Bei nahezu konstanten Einnahmen ging der operative Gewinn um rund ein Fünftel zurück.

Einen noch tieferen Fall verhinderte das umfassende Sparprogramm der Lübecker. 2009 sparte Drägerwerk dank eines umfassenden Maßnahmenpakets netto 45 Mio EUR ein. Im ersten Quartal kamen noch einmal knapp 8 Mio EUR dazu. Ab 2011 sollen die Kosten jährlich rund 100 Mio EUR niedriger liegen.

Die Aktie von Drägerwerk verabschiedet sich mit einem Plus von 1,2% auf 49,33 EUR aus dem Xetra-Handel.

Webseite: www.draeger.com -Von Nico Schmidt, Dow Jones Newswires, Tel.: + 49 (0)69 - 297 25, DJG/ncs/cbr Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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