UPDATE: Emirates prüft eventuell A380-Abnahmetermine

15.03.2009
(NEU: Bericht im Spiegel)

(NEU: Bericht im Spiegel)

DUBAI (Dow Jones)--Die arabische Fluglinie Emirates Airline will eventuell, abhängig von den Marktbedingungen, die Abnahmetermine für die Airbus-Großraumflugzeuge "A380" überprüfen. Man sei aber auf dem Weg bis März 2010 sieben Großraumflugzeuge von Airbus abzunehmen, sagte Tim Clark, President von Emirates Airlines, im Telefoninterview mit Dow Jones Newswires.

"Sollten wir eine Marktabkühlung spüren, dann werden wir uns die Abnahmetermine ansehen. Das hat was mit guter Haushaltsführung zu tun. Bislang sind wir aber von unserem Weg nicht abgekommen", fügte er hinzu. "Ich habe mit Airbus ein Routinegespräch über die Liefer bzw Abnahmetermine der künftigen Maschinen geführt. Wir sehen uns die ganze Lieferkette an, aber wir bleiben dabei, bis Ende März 2010 sieben A380 abzunehmen. Alles was sich geändert hat, ist, dass ein Flugzeug statt im Dezember 2009 nun im Januar 2010 geliefert wird. Das ist aber auch schon alles", sagte er weiter.

Emirates Airline mit Sitz in Dubai hat insgesamt 58 Großraumflugzeuge bei Airbus bestellt. Emirates ist damit der größte Kunde von Airbus für das Flugzeug. Airbus ist eine Tochtergesellschaft der European Aeronautic Defence and Space Co NV (EADS). Clark sagte weiter, Emirates sehe sich keinen Problemen gegenüber und habe sich verpflichtet, die A380-Maschinen in der ersten Jahreshälfte 2010 abzunehmen. Zusätzlich seien auch noch 4 Maschinen des Airbus-Wettbewerbers Boeing bestellt worden. Zuvor machte das Gerücht die Runde, Emirates werde wegen Finanzierungsproblemen die Abnahme einiger Maschinen verschieben müssen.

Clark sagte weiter, Emirates habe Airbus über einige technische Probleme bei den 4 in Betrieb befindlichen A380 Maschinen informiert. "Wir haben gesagt, wo es Probleme bei dem A380 gibt. Das ist ganz normal, dass Probleme bei einem Flugzeug auftreten, welches gerade erst den Betrieb aufgenommen hat, sagte er weiter. "Im Großen und Ganzen sind wir mit der Performance des A380 sehr zufrieden und Airbus reißt sich ein Bein aus, um uns zufrieden zu stellen, fügte er hinzu.

Das Magazin "Der Spiegel" berichtet am Wochenende vorab aus der aktuellen Ausgabe, Top-Manager von Emirates sollen bei einem Krisentreffen Mitte Februar am Airbus-Sitz im südfranzösischen Toulouse "massive Kritik" am A380 geübt haben. Außerdem führten die Emirates-Manager dem Bericht zufolge detailliert die Ausfälle der von ihnen betriebenen vier A380-Jumbos auf. Allein neunmal habe die A380 am Boden bleiben müssen und so fast 500 Einsatzstunden verloren.

In 23 Fällen hätten kurzfristig Ersatzmaschinen beschafft werden müssen. Kleinere Pannen würden im Schnitt alle zwei Tage anfallen, schreibt der Spiegel. Ein Airbus-Sprecher versicherte gegenüber dem "Spiegel", der Konzern nehme die Kritik des Kunden Emirates "sehr ernst". Es werde alles unternommen, "um auftretende Fehlermeldungen so schnell wie möglich zu beheben".

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