UPDATE: Ex-Finanzminister Steinbrück wird ThyssenKrupp-Aufseher

20.11.2009

(NEU: Hintergrund, Details)

Von Martin Rapp

DOW JONES NEWSWIRES

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Der ehemalige Bundesfinanzminister Peer Steinbrück soll künftig den ThyssenKrupp-Konzern mitkontrollieren. Der Politiker soll von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung in den Aufsichtsrat entsandt werden, teilte die in Duisburg und Essen ansässige ThyssenKrupp AG am Freitag mit. Steinbrück soll nach Ende der Hauptversammlung am 21. Januar für fünf Jahre in das Gremium einziehen.

Die anderen beiden von der Stiftung entsandten Aufseher sind den weiteren Angaben zufolge die bisherigen Mitglieder Gerhard Cromme und Kersten von Schenck. Cromme war ehemals Vorstandsvorsitzender des Stahl- und Industriekonzerns und sitzt dem Aufsichtsrat seit 2001 vor. Außerdem ist er Vorsitzender des Aufsichtsrates der Siemens AG.

Die Stiftung hält über 25% der Konzernanteile und darf drei Mitglieder des Kontrollgremiums bestimmen. Da sie ihren Anteil erst im Dezember 2006 über diese Schwelle gebracht hatte, waren bisher nur zwei der Kontrolleure von der Stiftung entsandt worden. Aktuell sind das Ulrich Lehner, der ehemalige Vorsitzende der Geschäftsführung des Konsumgüterherstellers Henkel, und Jürgen Thumann, der bis Anfang 2009 als Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie amtierte.

Der Aufsichtsrat von ThyssenKrupp besteht aus zwanzig Mitgliedern. Die weiteren sieben Vertreter der Anteilseigner will der amtierende Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 26. November benennen, über die dann die Aktionäre im Januar abstimmen müssen.

Steinbrück war in Nordrhein-Westfalen, wo ThyssenKrupp beheimatet ist, von 2002 bis 2005 Ministerpräsident. Der Politiker, der seit vierzig Jahren Mitglied der SPD ist, führte das Finanzressort der schwarz-roten Bundesregierung in den Jahren 2005 bis 2009. Seit der Wahlniederlage seiner Partei im September ist Steinbrück als einfacher Abgeordneter im Bundestag vertreten.

Webseiten: www.thyssenkrupp.com www.krupp-stiftung.de -Von Martin Rapp, Dow Jones Newswires; +49 (0) 211 13 87 214; martin.rapp@dowjones.com DJG/mmr/brb Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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