UPDATE: Freenet verzeichnet im zweiten Quartal Zuwächse

13.08.2009
(NEU: Details, Aussagen des CEO, Aktienkurs)

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Von Philipp Grontzki

DOW JONES NEWSWIRES

BÜDELSDORF (Dow Jones)--Der Telekommunikationsdienstleister freenet hat im zweiten Quartal gestützt von der Übernahme des Konkurrenten debitel seinen Umsatz massiv erhöht. Auch das operative Ergebnis verzeichnete dabei Zuwächse. Der Ausblick wurde am Donnerstag bei Vorlage des Halbjahresberichts bestätigt. Beim gestarteten Verkaufsprozess für die Webhosting-Sparte Strato verzeichnet freenet zudem offenbar ein hohes Interesse.

Wie freenet mitteilte, kletterten die Erlöse zwischen April und Ende Juni auf 912,6 (Vorjahr: 362,1) Mio EUR. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichte dabei 75,8 Mio EUR, nach 31,7 Mio EUR im Vorjahr. Analysten hatten im Schnitt mit Erlösen von 909 Mio EUR und einem EBITDA von 80 Mio EUR gerechnet. Debitel wird seit dem 5. Juli 2008 konsolidiert und war somit nicht in den Vorjahreszahlen enthalten.

Ende Mai hatte freenet die Veräußerung seines Breitbandgeschäfts an die United Internet AG vereinbart und dann bereits im Juli den Verkaufsprozess für das Webhosting-Segment offiziell gestartet. Hintergrund der Trennung von Geschäftszweigen ist einerseits die Konzentration auf den Mobilfunk, den freenet nach der Übernahme von debitel als neues Kerngeschäft ausgerufen hat. Auf der anderen Seite sollen solche Verkäufe auch die Reduzierung der Verbindlichkeiten vorantreiben. Freenet hatte mit dem debitel-Kauf auch Schulden von mehr als 1 Mrd EUR übernommen.

Die Zahl der potenziellen Bieter für Strato übersteige die Erwartungen des Unternehmens, sagte freenet-Vorstandsvorsitzender Christoph Vilanek am Donnerstag zu Dow Jones Newswires. Unter den Interessenten seien sowohl strategische Investoren als auch Private-Equity-Unternehmen. Stichtag für die Abgabe indikativer Angebote ist laut Vilanek der 2. September.

Freenet wolle den Kauf noch im laufenden Jahr abschließen, sagte der Manager. Zur Zahl der Interessenten und zum erwarteten Preis wollte sich Vilanek nicht äußern. Konkrete Pläne, weitere Sparten zu verkaufen, habe freenet nicht.

Für das Gesamtjahr rechnet freenet weiterhin mit einem um Einmalkosten bereinigtem EBITDA von 405 Mio EUR. In seinem Halbjahresbericht schreibt freenet, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter verschlechtert hätten - so seien durch die Insolvenz von Hertie und Karstadt bereits zwei Vertriebskanäle betroffen und es sei nicht auszuschließen, dass weitere wegbrechen könnten.

Insgesamt verbuchte freenet im ersten Halbjahr Einmalkosten von knapp 28 Mio EUR. Davon entfielen rund 26 Mio EUR auf das Mobilfunksegment, das aufgrund der Übernahme von debitel derzeit umstrukturiert wird. Vilanek bekräftigte, dass freenet aus dieser Umstrukturierung ab 2011 Synergien von rund 210 Mio EUR jährlich realisieren will.

Die freenet-Aktie legte bis 10.00 Uhr um 1,8% auf 8,61 EUR zu.

Webseite: www.freenet.ag - Von Philipp Grontzki, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 107; philipp.grontzki@dowjones.com DJG/phg/brb Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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