UPDATE: Fresenius plant nach solidem Jahr weiteres Wachstum

20.02.2008
(NEU: Details zu den Sparten, Aussagen aus der Pressekonferenz, Analysten, Kurs) Von Heide Oberhauser-Aslan DOW JONES NEWSWIRES

(NEU: Details zu den Sparten, Aussagen aus der Pressekonferenz, Analysten, Kurs) Von Heide Oberhauser-Aslan DOW JONES NEWSWIRES

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Gesundheitskonzern Fresenius SE rechnet nach einem soliden Geschäftsjahr 2007 im laufenden Jahr mit weiterem Wachstum. Das Unternehmen mit Sitz in Bad Homburg stellte am Mittwoch für 2008 eine währungsbereinigte Erlössteigerung um 8% bis 10% in Aussicht. Der Jahresüberschuss soll währungsbereinigt um 10% bis 15% zunehmen. Alle Unternehmensbereiche sollen zu dem geplanten Wachstum beitragen. Das Unternehmen sei in konjunkturunabhängigen Märkten tätig, die stetiges Wachstum versprächen, sagte Vorstandsvorsitzender Ulf M. Schneider.

Im vergangenen Geschäftsjahr steigerte Fresenius den Umsatz um 5% auf 11,4 Mrd EUR. Der Jahresüberschuss kletterte um 24% auf 410 Mio EUR und das EBIT legte um 11% auf 1,6 Mrd EUR zu. Die Aktionäre sollen am Unternehmenserfolg mit einer höheren Dividende teilhaben. Für 2007 plant Fresenius eine Anhebung der Ausschüttung je Stammaktie auf 0,66 EUR. Für 2006 waren 0,57 EUR je Anteilsschein gezahlt worden. Für jede Vorzugsaktie sollen die Aktionäre 0,67 EUR erhalten, nach 0,58 EUR im Jahr davor.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr habe das Unternehmen hohe Umsatzsteigerungen in allen Unternehmensbereichen und Regionen erzielt, hieß es. Die Abschwächung des US-Dollars gegenüber dem Euro hat die Umsatzentwicklung bei Fresenius erwartungsgemäß belastet. Im vierten Quartal steigerte Fresenius den Umsatz nur noch um 1% auf 2,968 Mrd EUR.

Der schwache Dollar bereitet dem Unternehmen jedoch keine großen Sorgen. Es gelte die Faustformel, dass ein Rückgang des US-Dollars um einen Cent im Vergleich zum Euro eine Einbuße beim Jahresüberschuss von 1 Mio EUR bedeute, sagte Finanzvorstand Stephan Sturm. Mit dem Wechselkursrisiko müsse Fresenius leben. Auf das europäische Geschäft habe das keine Auswirkung, da nicht nur Umsatz in Nordamerika erzielt werde, sondern auch die entsprechenden Kosten dort anfielen, erläuterte das Management.

Alle Unternehmensbereiche haben nach Unternehmensangaben ein zweistelliges EBIT-Wachstum erreicht. Die größte Konzernsparte, die Dialysetochter Fresenius Medical Care steigerte die Erlöse 2007 um 14% auf 9,720 Mrd USD, das EBIT legte um 20% auf 1,58 Mrd USD zu. Der Spezialist für Infusionstherapien und klinische Ernährung Fresenius Kabi steigerte die Erlöse im Geschäftsjahr noch um 7% auf 2,03 Mrd EUR. das EBIT verbesserte sich noch um 14% auf 332 Mio EUR. Deutliches Wachstum erzielte auch der Krankenhausbetreiber Fresenius Helios. Hier nahm der Umsatz um 10% auf 1,84 Mrd EUR zu. Das EBIT erhöhte sich um 17% auf 155 Mio EUR.

Die Sparte Kabi rechnet auch 2008 mit weiterem Wachstum. Der Umsatz soll währungsbereinigt um 12% bis 15% steigen. Mit starken Wachstumsimpulsen rechnet Kabi erneut in den Regionen Asien-Pazifik sowie Lateinamerika.

Der Klinikbetreiber Fresenius Helios erwartet 2008 einen Umsatzanstieg auf mehr als 2,050 Mrd EUR. Das EBIT soll trotz des anfänglich negativen Ergebnisses der Städtischen Krankenhäuser Krefeld auf 160 Mio bis 170 Mio EUR steigen.

Der Gesundheitskonzern bekräftigte am Mittwoch seine Absicht, auch 2008 über Zukäufe zu wachsen. "Wir streben Akquisitionen in allen Geschäftsbereichen an" sagte Schneider. Dabei denke das Unternehmen vor allem an kleinere und mittelgroße Transaktionen, fügte der Manager hinzu.

Als "klein" stuft Schneider Zukäufe mit einem Unternehmenswert von 10 Mio bis 20 Mio EUR ein. Mittelgroße Transaktionen hätten ein Volumen von 100 Mio bis 300 Mio EUR. Für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände sind 2008 rund 750 Mio EUR vorgesehen.

Analysten der CitiBank sprachen von soliden Zahlen, die im Einklang mit den Erwartungen gelegen hätten. Auch Analysten von Merrill Lynch bezeichneten in ersten Einschätzungen die Zahlen mit "sehr gut". Dank hoher Profitabilität aller Sparten sei die Konsenserwartung im vierten Quartal um rund 5% übertroffen worden. Der Ausblick sei wie immer konservativ, höhere Gewinnschätzungen ließen sich daher zunächst nicht ableiten.

Im Laufe des Jahres sei aber mit einem Anstieg der Gewinnprognosen zu rechnen, so die Analysten. Risiken lägen in restriktiveren Kostenerstattungen in den USA sowie Änderungen der Erstattungspolitik in Deutschland. Die Aktie notierte um 14.02 Uhr mit 0,4% im Plus bei 53,90 EUR.

Webseite: http://www.fresenius.de -Von Heide Oberhauser-Aslan, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29 725 113, heide.oberhauser@dowjones.com DJG/hoa/nas

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