UPDATE: HeidelDruck beschließt angekündigte Kapitalerhöhung

12.09.2010
(NEU: Details, Hintergrund) Von Nico Schmidt DOW JONES NEWSWIRES

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FRANKFURT (Dow Jones)--Der Vorstand der Heidelberger Druckmaschinen AG hat die angekündigte Kapitalerhöhung beschlossen. Durch die Ausgabe von rund 155,3 Mio neuen, auf den Inhaber lautenden nennwertlosen Stückaktien soll das Grundkapital auf gut 597,4 Mio EUR fast verdreifacht werden, wie der MDAX-Konzern am Sonntagabend mitteilte. Die Einnahmen wollen die Heidelberger nutzen, um die drückende Schuldenlast zu reduzieren.

Der Bezugspreis für die neuen Aktien beträgt 2,70 EUR, die Anteile werden den Aktionären im Verhältnis von 1:2 zum Bezug angeboten. Die Bezugsfrist wird vom 14. September bis zum 27.September laufen, die Bezugsrechte können bis zum 23.September gehandelt werden. Die neuen Aktien sollen dann am 28. des Monats in die bestehende Notierung des MDAX-Konzerns einbezogen werden.

Nach Unternehmensangaben haben sich die Commerzbank und die Deutsche Bank als Globale Koordinatoren sowie BNP Paribas, HSBC Trinkaus & Burkhardt, die LBBW und die WestLB verpflichtet, die neuen Aktien zu zeichnen, zu übernehmen und sie den Aktionären im Rahmen eines mittelbaren Bezugsrechts anzubieten.

Die Hauptversammlung der Heidelberger Druckmaschinen AG hatte die Kapitalerhöhung Ende Juli mit großer Mehrheit abgesegnet.

Wie bereits angekündigt, wird der Großaktionär Allianz voll bei der Kapitalerhöhung mitziehen, damit der 13-prozentige Anteil nicht verwässert wird. Der Versorger RWE, der aktuell rund 8% an HeidelDruck hält, hat sich dagegen zu einer "Opération Blanche" entschieden.

Finanzvorstand Dirk Kaliebe erklärte: "Mit dieser Kapitalerhöhung stärken wir langfristig die Finanzierungsstruktur des Heidelberg Konzerns". Vorstandschef Bernhard Schreier bezeichnete die Neuemission als "wichtigen Schritt, um Heidelberg wieder auf den Pfad der nachhaltigen Profitabilität zurückzuführen".

Der Bruttoemissionserlös der Kapitalerhöhung soll bei rund 420 Mio EUR liegen. Mit dem frischen Kapital will der Druckmaschinenhersteller die Schuldenlast reduzieren und frühzeitig die Refinanzierung der im Sommer 2012 fällig werdenden Kreditlinien angehen, um die langfristige Finanzierung des Unternehmens sicherzustellen. Außerdem soll die Eigenkapitalbasis gestärkt werden, um eine verbesserte Kreditwürdigkeit zu erreichen. HeidelDruck zielt nach eigenen Angaben auf eine Kapitalstruktur ab, die den Anforderungen an ein Investment-Grade-Rating standhält.

Im vergangenen Jahr auf dem Höhepunkt der weltweiten Wirtschaftskrise musste das Unternehmen mit Hilfe von Bundes- und Länderbürgschaften ein 1,4 Mrd EUR schweres Kreditpaket schnüren, das bis Mitte 2012 läuft. Die staatlichen Garantien retteten den weltgrößten Druckmaschinenhersteller, der bereits seit Jahren rote Zahlen schreibt, seinerzeit vor der Insolvenz. In diesem Jahr peilt HeidelDruck dank harter Sanierungsmaßnahmen und der konjunkturellen Erholung zumindest operativ wieder einen Gewinn an.

Webseite: www.heidelberg.com -Von Nico Schmidt, Dow Jones Newswires, +49 - (0)69 297 25 114; nico.schmidt@dowjones.com DJG/ncs Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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