UPDATE: Internationales Geschäft treibt Telekom-Austria-Umsatz

20.08.2008
NEU: (Einzelheiten, Aktienkurs, Analystenmeinung) Von Herbert Dietrichstein DOW JONES NEWSWIRES

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WIEN (Dow Jones)--Die Telekom Austria AG hat auch im zweiten Quartal des laufenden Jahres von der Entwicklung ihrer internationalen Mobilfunktöchter profitiert. Wie der österreichische Telekommunikationskonzern am Mittwoch mitteilte, stieg der Umsatz der Gruppe um 5,6% auf rund 1,28 Mrd EUR und erfüllte damit die Erwartungen der Analysten. Im ersten Halbjahr wurde der Umsatz um 7,7% auf 2,54 Mrd EUR gesteigert.

Damit konnte die Mobilfunksparte die geringeren Festnetz- und Roaming-Einkünfte überkompensieren. So stiegen die Umsätze im Mobilfunkbereich im 1. Halbjahr um 12,4%, während sie in der Festnetzsparte geringfügig unter dem Vorjahresniveau lagen. Die Kundenzahl des Mobilfunkbereichs stieg gegenüber dem Vorjahr um 52,5% auf 16,5%, was zum Großteil der weißrussischen Velcom, die im Herbst 2007 für 1,26 Mrd EUR gekauft wurde, zu verdanken ist.

Während das EBITDA einen Zuwachs von 0,6% im 2. Quartal beziehungsweise 2,7% im Halbjahr verzeichnete, ging das operative Ergebnis nach Abschreibungen um 11,8% beziehungsweise 4,9% zurück. Der Rückgang beim operativen Ergebnis war laut Telekom Austria auf höhere Abschreibungen zurückzuführen. Der Einbruch des Nettoergebnisses, das um 26,3% bzw. um 18,6% unter den jeweiligen Vorjahreswerten lag, sei hauptsächlich auf höhere Zinsaufwendungen in Folge der Akquisition der weißrussischen Velcom zurückzuführen.

Sorgenkind des Konzerns war im Berichtszeitraum einmal mehr der Festnetzbereich. Immerhin konnte der seit mehreren Quartalen von hohen Kundenverlusten geprägte Festnetzbereich die Zahl der verlorenen Kunden verringern und den Umsatzverlust mit 2,2% in Grenzen halten. Das EBITDA ermäßigte sich hingegen um 17,3%, das Betriebsergebnis hat sich mit einem Rückgang um 48,8% nahezu halbiert.

Die Umsätze konnten aufgrund gestiegener Breitbandanschlüsse annähernd stabil gehalten werden. Ergebnismindernd haben sich, neben höheren Kosten als im Vorjahr, auch ein Einmaleffekt aus dem Sponsoring der Euro 2008 in Höhe von 7,7 Mio EUR sowie Beratungskosten für die Restrukturierung ausgewirkt, hieß es weiter.

Trotz der Lage des Festnetzes erteilte Telekom-CEO Boris Nemsic Spekulationen um eine Abspaltung des Bereichs eine klare Absage: "Festnetz ist das Kerngeschäft der Telekom Austria." Allerdings werde es notwendig sein, auf den sich vollziehenden Technologiewandel entsprechend zu reagieren. Ob und in welchem Ausmaß dazu Personaleinsparungen notwendig wären, wollte Nemsic, der aktuell mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan verhandelt, nicht kommentieren.

Die Telekom Austria bekräftigte am Berichtstag den Ausblick für das laufende Jahr. Demzufolge rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzplus von 5%, einer EBITDA-Steigerung von 3% und einem Rückgang des Nettoergebnisses um 12%.

Harald Weghofer, Analyst der UniCredit MIB, zeigte sich von den Ergebnissen im Grunde nicht überrascht, auch wenn die höher als erwartet ausgefallenen Kosten das Ergebnis unter die Erwartungen gedrückt hätten. Weghofer rechnet mit zunehmendem Preisdruck im Mobilfunkbereich in Zentral- und Osteuropa aufgrund wachsender Konkurrenz. UniCredit bestätigte ihre Empfehlung "Buy" und will das Kursziel von 17 EUR überprüfen.

Die Aktie der Telekom Austria gewann am Berichtstag bis 11:16 Uhr 1,6% auf 13,19 EUR.

Webseite: http://www.telekom.at -Von Herbert Dietrichstein, Dow Jones Newswires, +43 (1) 513 6922-13, herbert.dietrichstein@dowjones.com DJG/hed/mim

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