UPDATE: Kontron verkauft Randbereich Mobile Rugged

14.08.2007
(NEU: Aussagen CEO, Hintergrund, Details, Aktienkurs)

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Von Alexander Becker

Dow Jones Newswires

ECHING (Dow Jones)--Die Kontron Americas Inc hat das Geschäft mit mobilen Computern (Mobile Rugged Business) an das US-Unternehmen Crane Co veräußert. Der Kaufpreis für diesen Produktbereich, mit dem im vergangen Jahr 25 Mio USD umgesetzt wurden, liege bei 26,6 Mio USD in bar, teilte die in Eching bei München ansässige Muttergesellschaft Kontron AG am Dienstag mit.

Das TecDAX-Unternehmen rechnet nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Hannes Niederhauser aus dem Verkauf mit einem Buchgewinn "im mittleren einstelligen Mio-EUR-Bereich". "Wir sind sehr zufrieden mit dem Verkauf und haben einen guten Preis erzielt", sagte Niederhauser im Interview mit Dow Jones Newswires. Wie hoch der Buchgewinn genau ausfallen werde, sei derzeit noch nicht zu sagen, so Niederhauser. Er wolle hier den Buchprüfern nicht vorgreifen.

Kontron will sich nach eigenen Angaben auch in den USA auf vertikale Märkte konzentrieren und damit auf die Zulieferung von hochkomplexen Embedded Computer Systemen an Unternehmen der Telekommunikation, Automation, Medizin, Energiewirtschaft sowie der Rüstungsindustrie. Deswegen trenne sich der Konzern von den mobilen Computern. Niederhauser kündigte an, das Produktportfolio mit Blick auf die angekündigten Profitabilitätssteigerungen weiter zu ändern.

Die Käuferin Crane werde in Zukunft Embedded Computer Module von Kontron beziehen, insbesondere für Anwendungen im Energiebereich. Entsprechend werde sich der Verkauf auf der Umsatzseite weitgehend neutral verhalten, sagte Niederhauser. Auf der Ergebnisseite rechnet er mittel- und langfristig mit positiven EBIT-Einflüssen. Mobile Rugged sei ein Randbereich bei Kontron, wo es keine Skaleneffekte mit dem Konzern gebe. So habe Kontron mit dem Randbereich Mobile Rugged bislang "nichts verdient".

"Wir glauben nicht, in diesem Randbereich unsere Ziele erfüllen zu können", so Niederhauser mit Blick auf den Verkauf. Das wenig profitable Geschäft habe auch die Entwicklung in anderen Bereichen behindert. Kontron will mittelfristig ihre EBIT-Marge auf über 12% steigern.

Kontron bekräftigte in der Mitteilung zum Verkauf die Prognose für 2007, bei einem zweistelligen Umsatzwachstum ein sehr deutlich überproportionales Ergebnisplus zu erzielen. Wie der Vorstandsvorsitzende Niederhauser Dow Jones Newswires weiter sagte, werde im Gesamtjahr eine EBIT-Marge von mindestens 9,2% angestrebt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006 hatte das Unternehmen seine EBIT-Marge auf 8,2% von 7,5% im Vorjahr gesteigert.

Über das laufende dritte Quartal äußerte sich Niederhauser optimistisch. Er rechnet mit einem "guten" Quartal und einer im Vergleich zum Vorquartal weiter steigenden EBIT-Marge. Im zweiten Quartal hatte das TecDAX-Unternehmen bei einem Umsatz von 111,7 Mio EUR ein EBIT von 10,4 Mio EUR erwirtschaftet.

In einem knapp behaupteten Marktumfeld notierte die Kontron-Aktie um 10.10 Uhr mit 1,2% im Minus bei 14,34 EUR.

Webseite: http://www.kontron.de

- Von Alexander Becker, Dow Jones Newswires, +49 (0)89 - 5521 4030

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