UPDATE: Krones stellt sich auf schwieriges Jahr ein

18.03.2009
(NEU: Details, Aussagen Krones-Sprecherin)

(NEU: Details, Aussagen Krones-Sprecherin)

Von Olaf Ridder und Nico Schmidt

DOW JONES NEWSWIRES

NEUTRAUBLING (Dow Jones)--Die Krones AG stellt sich auf ein schwieriges Jahr 2009 ein und schließt dabei auch einen Verlust nicht aus. Bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008 hinterließ die Finanz- und Wirtschaftskrise erste Spuren bei dem Spezialisten für Getränkeabfüll- und Verpackungstechnik: Der Gewinn stieg nach Angaben vom Mittwochabend deutlich geringer als der Umsatz und führte entgegen der Prognose zu einer verringerten Vorsteuermarge.

Die im bayerischen Neutraubling ansässige Krones AG setzte im vergangenen Jahr 10,5% mehr um als 2007. Das Plus beim Gewinn fiel wegen Vorsorgemaßnahmen gegen die herannahende Krise aber geringer aus. Unter dem Strich verbuchte der MDAX-Konzern einen Gewinn von 106,5 Mio EUR, das sind 4,6% mehr als ein Jahr zuvor, aber deutlich weniger als von Analysten erwartet. Die von Dow Jones Newswires befragten Experten hatten im Schnitt mit 117 Mio EUR Nettogewinn gerechnet.

Umgesetzt hat Krones 2,381 Mrd EUR und damit 22 Mio EUR mehr als von Analysten erwartet und im Konzern geplant. Im Auftragseingang lässt sich die Abschwächung dagegen schon erkennen. Er legte lediglich um 1,1% auf 2,327 Mrd EUR zu. Hier hatten Beobachter 19 Mio EUR mehr erhofft. Erhöhte Personal- und Umstellungskosten im vierten Quartal führten dazu, dass das Ergebnis vor Steuern lediglich um 1,6% auf 156,1 Mio EUR zulegte. Die korrespondierende Vorsteuermarge ging auf 6,6% von 7,1% zurück. Hier hatte Krones noch Ende Oktober eine Verbesserung versprochen.

Finanziell steht Krones gut da. Zum Jahresende verfügte das Unternehmen über liquide Mittel von 108,4 (Vorjahr: 53,8) Mio EUR und hatte "praktisch keine" Bankschulden.

2009 könnte für Krones nach aktueller Einschätzung ungleich schwieriger werden als das abgelaufene Geschäftsjahr. Infolge der internationalen Wirtschaftskrise sei ein verstärkte Kaufzurückhaltung der Kunden weltweit zu spüren, teilte der Anlagenbauer mit.

So rechnet Krones allein für das erste Quartal mit einem Rückgang der Auftragseingänge um rund ein Drittel gegenüber dem Vorjahreszeitraum. "Die bis dato noch nicht erlebten Unwägbarkeiten lassen eine seriöse Prognose für das Konzernergebnis 2009 noch nicht zu", hieß es deshalb. Die weltweite Krise werde sich aber wohl deutlich auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung auswirken.

Sollte die Investitionszurückhaltung der Kunden länger anhalten und infolgedessen der Umsatz einbrechen, könnte es nach Unternehmensangaben 2009 sogar zu einem negativen Konzernergebnis kommen.

Im Schlussquartal seien vor diesem Hintergrund umfangreiche Maßnahmen ergriffen worden, um dem erwarteten Ergebnisrückgang entgegenzuwirken. Eine Krones-Sprecherin sagte am Abend auf Anfrage von Dow Jones Newswires, es handele sich um "Sparmaßnahmen in allen Bereichen".

Unter anderem seien Investitionen überprüft worden und bis dato ausgelagerte Geschäftsprozesse wieder ins Unternehmen zurückgeholt worden. Ferner beschäftige Krones Leiharbeiter nicht mehr weiter und habe flexible Arbeitszeitinstrumente angewandt. Kurzarbeit ist nach Angaben der Sprecherin bisher nicht eingeführt worden, noch wurde die Stammbelegschaft angetastet. Über das Volumen oder die Kosten des Sparpakets war nichts zu erfahren.

Ziel der Maßnahmen ist es nach Unternehmensangaben, "besser und schneller aus der Krise" zu kommen. Die solide Vermögenslage sowie die stabile Finanzlage seien wesentliche Sicherheitsfaktoren in Krise. Die langfristigen Wachstumsaussichten der Märkte sind nach Einschätzung von Krones intakt.

Webseite: http://www.krones.de/ -Von Olaf Ridder und Nico Schmidt, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 111; unternehmen.de@dowjones.com DJG/ncs/rio Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de

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