UPDATE: Louis Gallois führt EADS künftig alleine

16.07.2007
(NEU: Details, Aktienkurs, Reaktionen, Hintergrund)

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Von Kirsten Bienk

Dow Jones Newswires

AMSTERDAM (Dow Jones)--Die Großaktionäre des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS haben eine vereinfachte Managementstruktur beschlossen und die Doppelspitze abgeschafft. Alleiniger CEO wird der Franzose Louis Gallois. Der bisherige Co-CEO Thomas Enders wird CEO von Airbus. Im Bord of Directors wird ebenfalls die Doppelspitze abgeschafft. Hier wird Rüdiger Grube alleiniger Chairman.

Außerdem soll die Zahl unabhängiger Board-Mitglieder erhöht werden. Die Änderungen werden erst nach der Beschlussfassung der Hauptversammlung wirksam. Sie soll im 4. Quartal stattfinden. Im Markt ist diese Entscheidung auf positive Resonanz gestoßen, der Kurs der Aktie reagierte bis 13.45 Uhr mit einem Plus von 0,5% auf 24,16 EUR.

Mit diesen Veränderungen soll das Unternehmen effizienter und durchgängiger und unter Wahrung der Balance zwischen französischen und deutschen Aktionären geführt werden. Gallois wird für die Führung des Managementteams und die Beziehungen zu institutionellen und privaten Anlegern verantwortlich sein. Enders wird als CEO von Airbus an Gallois berichten. An seiner Seite steht der Airbus-COO Fabrice Brégier.

Damit die Zahl unabhängiger Mitglieder des Board of Directors erhöht werden kann, werden DaimlerChrysler und die französische Holding Sogeade, in der die Anteile des französischen Staates und von Lagardere gebündelt sind, jeweils zwei Sitze aufgeben. Bei der nächsten Hauptversammlung sollen dann vier unabhängige Mitgliedern gewählt werden.

DaimlerChrysler hat in einer ergänzenden Erklärung mitgeteilt, dass EADS nach Einschätzung des Automobilkonzerns und der Sogeade derzeit kein frisches Kapital benötigt. Die aktuelle Finanzsituation wird als solide und robust gekennzeichnet. Außerdem hieß es, dass die Führungskräfte 5-Jahres-Verträge bekommen sollen. Nach Ablauf dieser Frist sind Veränderungen der Nationalitäten auf den einzelnen Positionen möglich.

Analysten bezeichneten diese beschlossenen Veränderungen als "gute Lösung". Sie rechnen mit reduzierten Reibungsverlusten und einer stärkeren Konzentration auf das operative Geschäft. Die Entscheidungen seien klug gewählt, da die Franzosen einen fanzösischen EADS-CEO leichter akzeptieren würden als einen deutschen, sagte Stefan Halter von der HypoVereinsbank. Außerdem habe Enders bewiesen, dass er Unternehmensbereiche sehr gut restrukturieren könne. Deswegen werde er in Frankreich als Airbus-CEO auch anerkannt.

Webseite: http://www.eads.com

-Von Kirsten Bienk, Dow Jones Newswires, +49 (0)40 3574 3116,

kirsten.bienk@dowjones.com

DJG/kib/mim

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