UPDATE: Philips setzt Sparmaßnahmen im zweiten Halbjahr fort

13.07.2009
(NEU: Details, Analyst)

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AMSTERDAM (Dow Jones)--Dank seines Sparporgramms konnte der niederländische Elektronikkonzern Philips im zweiten Quartal überraschend einen Gewinn verbuchen. Auch im dritten Quartal werde das Unternehmen nicht vor weiteren Einsparungen zurückscheuen, sagte Philips-CEO Gerard Kleisterlee bei Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal am Montag. Bis Jahresende sollen die Kosten um mehr als 500 Mio EUR reduziert werden, hatte der Konzern bereits früher im Jahr mitgeteilt.

Nachdem im zweiten Quartal Restrukturierungs- und Akquisitionskosten von 148 Mio EUR verbucht wurden, rechnet die Royal Philips Electronics NV auch im dritten Quartal mit Kosten von mindestens 140 Mio EUR. So erwartet Philips in den Sektoren Licht und Medizin jeweils Restruktierungskosten von 50 Mio EUR, im Sektor Consumer Lifestyle werden es rund 40 Mio EUR Aufwendungen sein.

Aus dem bisherigen Sparprogramm erwartet Philips für die zweite Jahreshälfte erste positive Ergebnisse. Man werde dann wettbewerbsfähiger als in der ersten Jahreshälfte sein, sagte Kleisterlee.

Im zweiten Quartal hat das Unternehmen aus Eindhoven überraschend schwarze Zahlen geschrieben. Das Ergebnis nach Steuern lag bei 45 Mio EUR. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten waren von 125 Mio EUR Verlust nach Steuern ausgegangen. Im Vorjahresquartal wurden noch 732 Mio EUR Gewinn erwirtschaftet.

Das EBITA erreichte im zweiten Quartal 118 Mio EUR, Analysten hatten minus 69 Mio EUR erwartet. Laut Philips hat sich die EBITA-Marge vor Restrukturierungskosten in allen Sektoren im Vergleich zum Vorquartal verbessert.

Händler reagierten zunächst positiv auf die Zweitquartalszahlen. "Statt eines erwarteten Verlustes wurde ein dreistelliger Millionen-Euro-Gewinn ausgewiesen", konstatiert ein Händler. Lediglich zwei von zwölf befragten Analysten hatten auf EBITA-Basis überhaupt mit einem Gewinn von 30 Mio bzw 11 Mio EUR gerechnet.

Philips dürften mit Kursgewinnen auf die Ergebnisse reagieren, sagen Händler. Auch der Philips-Konkurrent Siemens, ebenfalls in den Bereichen Medizintechnik und Licht aktiv, könnte demnach von den Zahlen der Niederländer profitieren.

Der Umsatz von Philips lag im zweiten Quartal bei 5,2 Mrd EUR und damit nahe der Analysten-Prognose von 5,24 Mrd EUR. Im Vorjahresquartal hatten die Niederländer mit Fernsehern, Licht- und Medizintechnik noch 6,46 Mrd EUR umgesetzt. Der Rückgang spiegele die anhaltende Schwäche in den Märkten für Endverbraucher und professionelle Kunden wider, hieß es von Philips.

Allerdings sind die drei größten Sektoren - Healthcare, Consumer Lifestyle und Lighting - unterschiedlich stark vom Umsatzrückgang betroffen, der über die gesamte Gruppe bei 19% lag. Am härtesten trifft Philips die Kaufzurückhaltung der Privatkunden im Bereich Consumer Lifestyle. Im Geschäft mit Fernsehern, Rasierern und Kaffeemaschinen ging der Umsatz um 30% auf 1,74 Mrd EUR zurück.

Der Umsatz mit Lampen für Wohnungen und Automobile im Sektor Lighting schrumpfte auf Vergleichsbasis um 18% auf 1,55 Mrd EUR. Am stabilsten zeigte sich der Medizinsektor mit einem Umsatzrückgang von 5% auf 1,87 Mrd EUR.

Webseite: www.philips.com -Von Matthias Karpstein, Dow Jones Newswires, +49(0)69 29725-111, matthias.karpstein@dowjones.com DJG/mak/bam Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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