UPDATE: Premiere-CEO Kofler verlässt das Unternehmen

13.08.2007
(NEU: Details, Aktienkurs)

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Von Kirsten Bienk

Dow Jones Newswires

MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Bezahlsender Premiere hat am Montag überraschend den Rücktritt von CEO Georg Kofler zum Monatsende angekündigt und seinen Stellvertreter Michael Börnicke als neuen Vorstandsvorsitzenden präsentiert. Außerdem teilte der Sender mit, dass Kofler seine 1,227 Mio Premiere-Aktien in der abgelaufenen Woche über die Börse verkauft hat. Dies entspricht einem Anteil von 1,25% des Grundkapitals der AG. Von diesen Aktienverkäufen war am Markt bislang nichts bekannt. Es hat keine entsprechende Transaktionsmeldung gegeben.

Am Markt wurde das zum Monatsende vereinbarte Ausscheiden mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Die Person Kofler sei von Premiere kaum zu trennen, daher werde das Ausscheiden sich zumindest kurzfristig negativ auf den Aktienkurs auswirken. Die Premiere-Aktien erholen sich bis 10.00 Uhr von ihrem anfänglichen Verlust von 3% und notieren nur noch mit einem Rückgang von knapp 2% auf 18,24 EUR.

Analysten bezeichneten den designierten CEO Börnicke zwar als guten Finanzchef, trauen Kofler an der Spitze des Senders allerdings mehr zu.

Kofler begründete sein Ausscheiden "ausschließlich" mit Überlegungen zu seiner persönlichen Lebensplanung. Seit 25 Jahren beschäftige er sich mit dem Medium Fernsehen in all seinen Ausprägungen. Jetzt sei es Zeit für einen Themenwechsel. "Ich beabsichtige, als führender Gesellschafter eine Unternehmensgruppe aufzubauen, die sich in ausgewählten Wachstumsmärkten positioniert, allerdings nicht in der Medienbranche", ließ sich Kofler zitieren.

Kofler sieht nach dem erfolgreichen Vertragsabschluss mit arena eine neue Entwicklungsphase für Premiere. Da in den kommenden Monaten wichtige Rechtepakete auf den Markt kommen und es um Vertragslaufzeiten bis 2012 oder länger geht, müssen seinen Angaben zufolge langfristig strategische Weichenstellungen und operative Geschäftspläne entwickelt werden. Für diesen Zeithorizont will er nicht mehr zur Verfügung stehen. Konsequenterweise übergebe er daher jetzt die Verantwortung in die Hände seines Nachfolgers, sagte Kofler.

Der steht nach Angaben des Unternehmens für eine kontinuierliche Fortsetzung des Weges. Er habe immer schon gemeinsam mt Kofler die Entscheidungen getroffen, heißt es im Unternehmen.

Analystin Sonia Rabussier von Sal. Oppenheim erwartet weitere Kursverluste. "Die Aktie wird leiden", prognostiziert sie. Ihre Einstufung für das Papier lautet "Kauf". Aus Bewertungsgründen liegt ihr Kursziel bei 21 EUR. Analyst Friedrich Schellmoser von der HVB bewertet das Papier ebenfalls mit "Buy" mit einem Kursziel von 23 EUR.

Webseite: http://www.premiere.de

-Von Kirsten Bienk, Dow Jones Newswires, +49 (0)40 3574 3116,

kirsten.bienk@dowjones.com

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