UPDATE: Premiere sitzt bei Bundesliga weiter in der ersten Reihe

28.11.2008
(NEU: Analystin, Aktienkurs) Von Philipp Grontzki DOW JONES NEWSWIRES

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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Premiere AG wird auch weiterhin im Pay-TV die Spiele der deutschen Fußball-Bundesliga live aus den Stadien übertragen. Wie die Deutsche Fußball Liga DFL am Freitag in Frankfurt mitteilte, hat der Bezahlfernsehsender den Zuschlag für die entsprechenden Medienrechte für vier Spielzeiten ab der kommenden Saison erhalten. Der Preis dafür bewegt sich laut Premiere zwischen rund 225 Mio EUR für die Saison 2009/10 bis zu etwa 275 Mio EUR für die Saison 2012/13.

Insgesamt hat sich das Unternehmen aus Unterföhring bei München Pay-TV-Rechte an allen Spielen der 1. und der 2. Fußball-Bundesliga für Deutschland, Österreich und die Schweiz gesichert. Premiere hat auch den Zuschlag für die Übertragung via Satellit und Kabel sowie zum ersten Mal für den Live-Stream im Internet erhalten.

Das von Premiere erworbene Paket beinhaltet ein "Spiel der Woche", das samstags live um 18:30 Uhr von dem Sender übertragen wird. Somit wird das Unternehmen künftig der ARD zeitlich Konkurrenz machen, da der öffentlich-rechtliche Sender auch ab der Saison 2009/10 die Free-TV-Rechte für Zusammenfassungen von Bundesliga-Spielen zu dieser Sendezeit hat. Die ARD sicherte sich zudem Rechte für Zusammenfassungen am Sonntagabend ab 21:45 Uhr.

Das ZDF wird wie bisher Samstagabends ab 22 Uhr mit einer Highlight-Sendung an den Start gehen, so die DFL.

Sonia Rabussier, Analystin bei Sal. Oppenheim, bewertet den Ausgang der Ausschreibung als positiv für Premiere. "Das Top-Spiel ist das beste Szenario, um das Kundenwachstum anzutreiben. Auch der Preis ist vernünftig", sagte sie.

Derzeit überträgt Premiere Spiele der Fußball-Bundesliga im Rahmen einer Sublizensierungsvereinbarung mit dem Kabelnetzbetreiber Unitymedia. Unity hatte sich die Pay-TV-Rechte im Dezember 2005 für drei Spielzeiten bis inklusive der laufenden Saison 2008/09 gesichert, diese aber nach einer Saison an Premiere übertragen.

Die Premiere-Aktie notierte um 16.39 Uhr bei 4,77 EUR, ein Plus von 1,3%. Das Papier war bereits am Donnerstag um knapp 46% in die Höhe geschnellt, nachdem Medien berichtet hatten, dass Premiere sich die Rechte sichern wird.

Laut Angaben der DFL können die Vereine der 1. und 2. Bundesliga in den kommenden vier Spielzeiten insgesamt mit durchschnittlich 412 Mio EUR pro Saison aus der Vermarktung der nationalen Medienrechte rechnen. Damit erhöhten sich die durchschnittlichen Erlöse um rund 7 Mio EUR pro Jahr.

Die IPTV- und auch die Mobilfunkrechte wurden an die Deutsche Telekom AG vergeben. Ein Telekom-Sprecher wollte auf Anfrage nicht sagen, welchen Preis das Unternehmen dafür vereinbart hat.

News Corp, der auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur gehört, ist derzeit mit 25,01% an Premiere beteiligt.

Webseiten: http://www.bundesliga.de http://www.info.premiere.de http://www.telekom.de - Von Philipp Grontzki, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 - 29725 107, unternehmen.de@dowjones.com DJG/phg/jhe

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