UPDATE: Premiere weitet Verlust im ersten Quartal aus

14.05.2009
(NEU: Details) Von Philipp Grontzki DOW JONES NEWSWIRES

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UNTERFÖHRING (Dow Jones)--Die Premiere AG ist im ersten Quartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Wie der in Unterföhring bei München ansässige Bezahlfernsehsender am Donnerstag mitteilte, erreichte der Periodenverlust in den ersten drei Monaten 80 Mio EUR, nach einem Minus von 28,1 Mio EUR im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz kletterte den Angaben zufolge auf 232,7 (Vorjahr: 231) Mio EUR, während die Zahl der direkten Abonnenten zurückging.

Die operativen Aufwendungen hätten mit 262,5 Mo EUR über dem Niveau des Vorjahres von 228,1 Mio EUR gelegen, berichtete Premiere. Darin enthalten seien Restrukturierungskosten von 9 Mio EUR. Im Vorjahresquartal sei die Entwicklung zudem durch Sondereffekte positiv beeinflusst worden. So erzielte Premiere damals den Angaben zufolge etwa einen Gewinn von 12,7 Mio EUR aus dem Verkauf von Anteilen an der Sparte Premiere Star.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gab der Konzern mit minus 29,8 (plus 2,9) Mio EUR an. Von Dow Jones befragte Analysten hatten im Schnitt Erlöse von 229 Mio EUR und ein EBITDA von minus 29 Mio EUR erwartet. Unter dem Strich wurde auch das Ergebnis von Steuerzahlungen in Höhe von rund 13,7 Mio EUR belastet, nachdem im Vorjahreszeitraum ein Steuerertrag von etwa 3,3 Mio EUR verbucht wurde.

"Die Ergebnisse des ersten Quartals liegen im Rahmen unserer Erwartungen", erklärte Vorstandsvorsitzender Mark Williams. "Wir erwarten im zweiten Halbjahr eine Steigerung der Abonnentenzahlen nach umfangreichen Maßnahmen im Vertrieb, im Marketing und im Kundenservice."

Der Sender hat im laufenden Jahr bereits 450 Mio EUR über Kapitalerhöhungen eingesammelt, um eine neue Finanzierungsstruktur auf die Schiene zu bringen. Diese soll Premiere die Umsetzung eines neuen Geschäftsplanes ermöglichen. In diesem Rahmen sieht Premiere nach früheren Angaben "erhebliche" Investitionen in Programmangebot, Marketing, Vertrieb und Kundenservice vor. Hauptziele sind die Steigerung der Zahl der Abonnenten mit Laufzeitverträgen und die Erhöhung des Umsatzes pro Kunde.

Per Ende März verbuchte Premiere verglichen zum Jahresende 2008 einen Rückgang bei den direkten Abonnenten um 28.000 auf 2,371 Millionen. Ende März 2008 hatte Premiere 2,45 Millionen direkte Abonnenten.

Für das Gesamtjahr stellt das Unternehmen weiterhin einen deutlichen EBITDA-Verlust sowie einen negativen Cashflow zwischen 250 Mio und 275 Mio EUR in Aussicht. Daneben bekräftigte der Konzern, während des vierten Quartals 2010 auf Monatsbasis beim EBITDA die Gewinnschwelle überschreiten zu wollen, wobei der Wert im kommenden Jahr insgesamt noch negativ ausfallen werde, ebenso wie der Cashflow.

Ab 2011 will Premiere sowohl einen Nettogewinn als auch einen positiven Cashflow ausweisen.

News Corp, der auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur gehört, ist an Premiere derzeit mit 30,5% beteiligt.

Webseite: http://info.premiere.de

DJG/phg/roa

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