UPDATE: Rheinmetall erhält milliardenschweren Panzer-Auftrag

06.07.2009
(NEU: Details, Aktienkurs)

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DÜSSELDORF (Dow Jones)--Die deutsche Bundeswehr hat bei einem Konsortium um die Rheinmetall AG 405 Schützenpanzer des Typs "Puma" bestellt. Ein entsprechender Vertrag sei unterzeichnet worden, teilte das im MDAX notierte Unternehmen am Montag mit. Das gesamte Auftragsvolumen liegt bei 3,1 Mrd EUR, davon entfällt die Hälfte auf den Düsseldorfer Autozulieferer und Rüstungskonzern.

Der Auftrag war nach Unternehmensangaben der größte in der neueren Unternehmensgeschichte. Die Auslieferung der Panzer soll 2010 starten und nach früheren Angaben des Bundesverteidigungsministeriums 2020 abgeschlossen sein.

Das umstrittene Projekt Puma war Mitte Juni trotz erheblicher Bedenken des Bundesrechnungshofes von der Regierung gebilligt worden. Obwohl der Rechnungshof Zweifel bezüglich der technischen Ausstattung und Funktionstüchtigkeit des Puma geäußert hatte, genehmigte der Haushaltsausschuss des Bundestages die Bestellung der Panzers und machte damit den Weg für Vertragsunterzeichnung frei.

Klaus Eberhardt, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, sagte: "Dies ist ein bedeutender Tag für uns." Der Einstieg in die Serienproduktion des Puma unterstreiche die technologische Position Rheinmetalls. "Mit dem Serienauftrag für den Puma sichern wir hoch entwickeltes wehrtechnisches Know-how in Deutschland und damit eine große Zahl von Arbeitsplätzen auf lange Sicht. Die Entscheidung für den Puma wird weltweit Beachtung finden und unsere Wettbewerbsposition international stützen."

Der Puma wurde gemeinsam von Rheinmetall und dem Münchener Rüstungshersteller Krauss-Maffei Wegmann entwickelt und soll den mehr als 30 Jahre alten Schützenpanzer Marder ersetzen. Aufgrund technischer Probleme, die lange nicht ausgeräumt werden konnten, hatte sich der Vertragsabschluss hinausgezögert.

Der Schützenpanzer ist ein wichtiger Meilenstein in der Modernisierung der Heeresausrüstung. Er bietet seinen Insassen einen größeren Schutz vor Minen, dem Beschuss mit Panzerabwehrwaffen und selbstgebauten Sprengsätzen.

Ein Rheinmetall-Sprecher erklärte, in den geltenden Unternehmensprognosen sei der Puma-Auftrag bereits berücksichtigt. Die Düsseldorfer hatten im Mai angekündigt, im Verteidigungssegment in den kommenden Monaten Aufträge zu erwarten, die den Orderbestand auf rund 5 Mrd EUR von 3,4 Mrd EUR steigen lassen. Vor diesem Hintergrund bestätigte der MDAX-Konzern den Ausblick für diesen Bereich und visiert ein Umsatzwachstum auf 1,9 Mrd EUR sowie einer EBIT-Marge von 10% an.

Auf Konzernebene hielt der MDAX-Konzern, der stark unter der Krise in der Autoindustrie leidet, einen operativen Gewinn von bestenfalls 100 Mio EUR für möglich.

Von Marktteilnehmern wird der Auftrag - auch wenn er seit der Zustimmung der Haushälter erwartet wurde - als sehr wichtig eingeschätzt. Dementsprechend gehört die Rheinmetall-Aktie kurz nach der Handelseröffnung am Montag zu den weniger Kursgewinnern im leichter tendierenden MDAX und notiert um 9.45 Uhr bei 31,89 EUR um 0,9% im Plus.

Webseite: http://www.rheinmetall.de/ -Von Nico Schmidt; Dow Jones Newswires, +49 - (0)69 297 25 114; nico.schmidt@dowjones.com DJG/ncs/brb Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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