UPDATE: Rheinmetall nimmt oberes Ende der Gewinnprognose ins Visier

07.05.2010
(NEU: Details, Hintergrund, Markteinschätzung)

(NEU: Details, Hintergrund, Markteinschätzung)

Von Nico Schmidt DOW JONES NEWSWIRES

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Rheinmetall AG nimmt nach einem starken Jahresauftakt das obere Ende der Gewinnprognose ins Visier: Sollte die Automobilindustrie ihren Erholungskurs fortsetzen, sei ein operatives Ergebnis am oberen Rand der Zielbandbreite erreichbar, teilte der Automobilzulieferer und Wehrtechnikkonzern am Freitag mit.

Das im MDAX notierte Unternehmen rechnet für 2010 mit einem Umsatzplus auf 3,7 Mrd EUR und einem Gewinn vor Zinsen und Steuern von 220 bis 250 Mio EUR. 2009 hatten die Düsseldorfer schwer unter der Krise in der Automobilindustrie gelitten und nur noch 3,4 Mrd EUR erlöst und operativ 15 Mio EUR verdient.

Der Jahresauftakt ist dank einer deutlichen Erholung der Automobilproduktion gelungen: Im Zeitraum zwischen Januar und März erzielten die Düsseldorfer ein deutliches Umsatzplus und schrieben wieder schwarze Zahlen, nachdem im Auftaktquartal 2009 noch Verluste angefallen waren.

Die Einnahmen stiegen um 13% auf 800 (710) Mio EUR. Vor Steuern und Zinsen verdiente der MDAX-Konzern 39 (minus 22) Mio EUR und unter dem Strich 19 (minus 29) Mio EUR. Ergebnisseitig schnitt Rheinmetall damit etwas besser ab als erwartet. Analysten hatten die Einnahmen bei 811 Mio EUR und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern bei 35 Mio EUR gesehen. Unter dem Strich hatten sie dem MDAX-Konzern einen Gewinn von 16 Mio EUR zugetraut.

Vorstandsvorsitzender Klaus Eberhardt erklärte: "Die Entwicklung im ersten Quartal zeigt, dass wir auf bestem Weg sind, Rheinmetall nach der Krise bereits in diesem Jahr wieder zur früheren Ertragskraft zurückzuführen."

Bedanken für den Gewinnsprung dürfen sich die Düsseldorfer diesmal bei der Automotive-Tochter Kolbenschmidt Pierburg, die im vergangenen Jahr aufgrund der schweren Branchenkrise noch das Sorgenkind des Unternehmens gewesen war: Die Tochtergesellschaft, die unter anderem Abgasrückführsysteme, Saugrohre und Turbolader sowie Kolben herstellt, verbuchte einen Erlöszuwachs um mehr als ein Drittel auf 454 (340) Mio EUR und schrieb einen operativen Gewinn von 17 Mio EUR, nachdem im Auftaktquartal des Vorjahres ein Verlust von 44 Mio EUR angefallen war.

Das Wehrtechnik-Segment, das dem MDAX-Konzern im Krisenjahr 2009 einen noch tieferen Rutsch in die Verlustzone erspart hatte, entwickelte sich im ersten Jahresviertel dagegen lediglich stabil. Hier sanken die Einnahmen leicht um auf 346 (370) Mio EUR und der Gewinn vor Zinsen und Steuern stieg auf 25 (23) Mio EUR. Das erste Quartal ist im Defence-Bereich saisonal bedingt stets das schwächste bei Rheinmetall.

Am Markt kommen die Rheinmetall-Zahlen gut an. Ein Händler hebt vor allem den optimistischer klingenden Ausblick hervor. Die aktuelle (Ergebnis-)Prognose ist nach übereinstimmender Meinung mehrerer Analysten recht zurückhaltend. Dank des strikten Sparkurses, einer Erholung der Automobilproduktion, des Trends hin zu emissionsärmeren Motoren und der prall gefüllten Auftragsbücher in der Verteidigungssparte, trauen Branchenexperten dem Unternehmen 2010 einiges zu.

Webseite: www.rheinmetall.de -Von Nico Schmidt, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 297 25 114; nico.schmidt@dowjones.com DJG/ncs/cbr Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc.

Zur Startseite