UPDATE: Rückstellungen belasten Schlussquartal bei ABB

12.02.2009
(NEU: Details, Markteinschätzung, Aktienkurs.) Von Goran Mijuk DOW JONES NEWSWIRES

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ZÜRICH (Dow Jones)--Die ABB Ltd hat im vierten Quartal 2008 aufgrund bereits angekündigter Rückstellungen und Restrukturierungsbelastungen einen massiven Einbruch bei den zentralen Gewinnkennziffern berichtet. Das EBIT stellte sich auf 459 Mio USD und lag damit 60% niedriger als im Vorjahresquartal, teilte der schweizerische Energie- und Automationstechnikkonzern am Donnerstag mit.

Im operativen Gewinn enthalten sind Rückstellungen in Höhe von rund 870 Mio USD im Zusammenhang mit laufenden Compliance-Ermittlungen, einer Mehrwertsteuer-Belastung und Restrukturierungskosten.

Der Konzerngewinn betrug im vierten Quartal 213 Mio USD, nachdem ABB im Vorjahreszeitraum unter dem Strich noch 1,75 Mrd USD verdient hatte. Die Einnahmen erhöhten sich um 5% auf 9,1 Mrd USD.

Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten im Konsens mit einem Umsatz von 9,012 Mrd USD und einem EBIT von 1,261 Mrd USD gerechnet. Nach Sondereffekten sahen die Branchenkenner das EBIT bei 420 Mio USD und das Konzernergebnis bei 188 Mio USD.

"Unser solides Umsatzwachstum und der Cashflow im vierten Quartal lassen keinen Zweifel an der operativen Stärke des Unternehmens", sagt Joe Hogan, Vorsitzender der ABB-Konzernleitung. Der Auftragseingang sei zurückgegangen, da Kunden Projekte aufgeschoben oder ihre Investitionsausgaben reduziert hätten. "An den langfristigen Wachstumstreibern für unser Geschäft - Steigerung der Energieeffizienz, Sicherstellung einer zuverlässigen Stromversorgung und Verbesserung der industriellen Produktivität - hat sich jedoch nichts geändert", so der Manager. Im Schlussquartal 2008 sank der Auftragseingang um 19% auf 7,2 Mrd USD.

Hogan sagte, "der Ausblick für den restlichen Jahresverlauf 2009 bleibt unklar". "Wir ergreifen nun Maßnahmen zur Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit - unabhängig davon, wie die Märkte sich entwickeln", so der Manager mit Blick auf das laufende Restrukturierungsprogramm sowie den ausgesetzten Aktienrückkauf. Im Zuge eines umfassenden Kostensenkungsprogramms sollen bis 2010 rund 1,3 Mrd USD einspart werden.

ABB wolle "gestärkt aus diesem Abschwung hervorgehen", sagte der Manager und bestätigte die Ziele für 2011. Demnach will das Unternehmen mittelfristig ein jährliches Umsatzwachstum von 8% bis 11% und eine operative Marge zwischen 11% und 16% erreichen. Im vierten Quartal sank die Marge um mehr als acht Prozentpunkte auf 5%.

Helvea-Analyst Allesandro Migliorini sagte, dieses Jahr werde hart für ABB werden. "Die Schlüsselfrage wird sein, ob die Restrukturierungsbemühungen ausreichen, um die Folgen des Wirtschaftsabschwungs abzufedern". Die Zahlen werden von einem Gros der Analysten als erwartungsgemäß bezeichnet. Nach anfänglichen Kursgewinnen verliert die ABB-Aktie bis gegen 11.30 Uhr knapp 2% auf 15,32 EUR.

Webseite: http://www.abb.com -Von Goran Mijuk, Dow Jones Newswires; +49 - (0)69 297 25 111; unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/ncs/roa Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de

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