UPDATE: Samsung Electronics verbucht erstmalig Quartalsverlust

23.01.2009
SEOUL (Dow Jones)--Die südkoreanische Samsung Electronics hat den ersten Quartalsverlust seit Veröffentlichung von Dreimonatszahlen im Jahr 2000 verbucht. Der für Beobachter überraschende Fehlbetrag im vierten Quartal geht nach Konzernangaben vom Freitag auf einen erheblichen Gewinneinbruch im Handygeschäft und ein Minus im Geschäft mit elektronischen Komponenten zurück.

SEOUL (Dow Jones)--Die südkoreanische Samsung Electronics hat den ersten Quartalsverlust seit Veröffentlichung von Dreimonatszahlen im Jahr 2000 verbucht. Der für Beobachter überraschende Fehlbetrag im vierten Quartal geht nach Konzernangaben vom Freitag auf einen erheblichen Gewinneinbruch im Handygeschäft und ein Minus im Geschäft mit elektronischen Komponenten zurück.

Unter dem Strich machte der Elektronikkonzern aus Seoul im Zeitraum Oktober bis Dezember 20 Mrd KRW Verlust. Das sind umgerechnet 14,4 Mio USD. Vor Jahresfrist war noch ein Gewinn von 2,21 Bill KRW erzielt worden. Analysten hatten mit einem leichten Gewinn von 36,8 Mrd KRW gerechnet. Auf der Umsatzseite verbuchte Samsung Electronics ein Plus von 5,5% auf 18,5 Bill KRW.

Für 2009 rechnet der Konzern zwar mit einem weltweiten Abschwung beim Handyabsatz von 5% bis 10%, will selbst aber mehr als 200 Mio Mobiltelefone verkaufen. Damit will Samsung Electronics anders als die Branche insgesamt weiter zulegen, auch wenn der Konzern das Wachstum nicht näher bezifferte. 2008 verkaufte das Unternehmen weltweit rund 200 Mio Handys.

Im Weihnachtsquartal erreichte Samsung Electronics mit 53 Mio verkauften Mobiltelefonen zwar seinen angepeilten Jahresabsatz, doch lag der durchschnittliche Verkaufspreis pro Handy 10% unter dem des Vorjahres. Diesen Ertragsrückgang konnte das 2-prozentige Absatzplus im Schlussquartal nicht ausgleichen: So fiel die operative Marge im Handygeschäft auf 2% von 7%, das entsprach einem Betriebsgewinn von 160 Mrd KRW.

Neben der Handyfertigung verlief auch das Komponentengeschäft enttäuschend. Auch der südkoreanische Konzern konnte sich den negativen Effekten der weltweiten Überproduktion bei elektronischen Speicherchips nicht mehr entziehen. Während die meisten Wettbewerber schon länger in den roten Zahlen operierten, war es Samsung Electronics bislang gelungen, in diesem Bereich mit geringfügigen Gewinnen abzuschließen. Doch im vierten Quartal fiel in der Halbleitersparte eine negative operative Marge von 14% bzw ein Betriebsverlust von 560 Mrd KRW an.

Im Geschäft mit Flüssigkristallbildschirmen und -displays verbuchte Samsung Electronics ebenfalls einen Verlust von 350 Mrd KRW, nachdem das Vorquartal noch gewinnbringend verlaufen war. Der Konzern ist weltgrößter Hersteller sowohl von Speicherchips für Computer und andere digitale Elektronikgeräte als auch von LCD-Bildschirmen für Fernseher, Computer sowie von Handydisplays.

In der Unterhaltungselektronik wurde zwar ein Gewinn geschrieben, doch fiel er um 72% geringer aus als im Vorjahr. Im Gesamtjahr kommt der Konzern damit auf einen Nettogewinn von 5,53 Bill KRW. Das sind 25% weniger als im Vorjahr. Der Konzernumsatz stieg 2008 um 15% auf 72,9 Bill KRW. Damit blieb er leicht unter der eigenen Planung, die von "mehr als 15%" Wachstum ausgegangen war.

Im neuen Jahr erwartet Samsung Electronics neben dem Handymarkt auch das Geschäft mit Halbleitern und Komponenten rückläufig, zumindest für das erste Halbjahr.

So dürfte der Absatz bei den DRAM-Speicherchips für Computern im ersten Quartal branchenweit unter dem des Vorquartals liegen, wie Samsung-Manager Robert Yi sagte. Der Konzern will allerdings besser abschneiden als die Branche. Bei den NAND-Chips für MP3-Player und Digitalkameras dürfte der branchenweite Rückgang etwas geringer ausfallen als im DRAM-Bereich. Hier will Samsung Eelctronics mit Glück etwas besser abschneiden als der Markt.

Webseite: http://www.samsung.com/us/aboutsamsung/ir/newsMain.do -Von Evan Ramstad, In-Soo Nam und Kyong-Ae Choi, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 111, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/rio/ncs Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de

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