UPDATE: SAP erfreut Anleger im 2Q mit unerwartetem Gewinnzuwachs

19.07.2007
(Neu: Händlereinschätzung, Aktienkurs, Details)

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Von Alexander Becker

Dow Jones Newswires

WALLDORF (Dow Jones)--Der Software-Konzern SAP hat den Gewinn im zweiten Quartal dank operativer Ertragsverbesserungen und Steuereffekten unerwartet gesteigert. Bei den Umsätzen lag der DAX-Konzern knapp über den Erwartungen. Den Ausblick auf das Gesamtjahr 2007 ließ die SAP AG am Donnerstag bei der Vorlage der Zweitquartalszahlen unverändert. Der Finanzmarkt reagierte positiv auf die vorgelegten Kennziffern.

So bezeichneten Händler die Zahlen in einer ersten Einschätzung als "im Großen und Ganzen ausgezeichnet". Sämtliche Kennziffern zum zweiten Quartal lägen über den Prognosen. "Vor allem hatte man wegen erhöhter Steuerlast mit einem geringeren Gewinn gerechnet", sagte ein Händler.

Einzig möglicher Kritikpunkt könnte werden, dass der Jahresausblick nicht erhöht wurde, sondern bekräftigt worden sei. "Jetzt kommt es darauf an, wie viel Spekulation im Vorfeld auf eine Prognoseerhöhung gesetzt hatte", sagt der Händler. Dann könne es zu Gewinnmitnahmen kommen. Ansonsten dürfte die Aktie kräftig zulegen. Im vorbörslichen Handel notierte die SAP-Aktie knapp 4% im Plus in einer Spanne von 38,75 EUR zu 39,25 EUR, nachdem das Papier den Handel am Vortag bei 37,77 EUR beendet hatte.

Vor allem beim Nettoergebnis übertraf SAP die Erwartungen der Analysten deutlich. Dieses kletterte auf 449 Mio von 415 Mio EUR im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten wegen einer erwarteten höheren Steuerlast sowie gestiegenen Forschungs- und Entwicklungskosten im Vergleich zum zweiten Quartal 2006 mit einem Gewinnrückgang auf 395 Mio EUR gerechnet.

Positiv beeinflusst wurde das Nettoergebnis im Berichtszeitraum von einer Steuerrate von 25,8%. Wie im Vorjahr haben sich den Angaben zufolge dabei steuerliche Einmaleffekte positiv ausgewirkt. Im zweiten Quartal 2006 hatte SAP eine Steuergutschrift von 30 Mio EUR verbucht und eine Steuerquote von 25% ausgewiesen. Für das zweite Quartal 2007 hatten Analysten nun erwartet, dass SAP bei der Steuerquote wieder zu einem "normalen" Niveau von 32% zurückkehrt.

Vor Steuern belief sich das das Ergebnis auf 608 (555) Mio EUR und lag damit ebenfalls über der Konsensprognose. Operativ erwirtschaftete SAP 577 (524) Mio EUR, was einer operative Marge von 23,8% entspricht. Damit liegt SAP leicht unter dem Vorjahreswert von 23,9%. Die Analysten hatten ein operatives Ergebnis von 555 Mio EUR und eine operative Marge von 23,0% prognostiziert.

Auf der Umsatzseite profitierte SAP von einem anhaltenden Wachstum in allen drei Regionen EMEA, Americas und Asia Pacific Japan. Der Konzernumsatz legte um 10% auf 2,42 Mrd EUR zu. Hier lagen vor allem die Softwareerlöse mit einem Zuwachs von 18% auf 715 Mio EUR deutlich über den Erwartungen.

SAP-Vorstandssprecher Henning Kagermann bezeichnete das abgelaufene zweite Quartal als "exzellent". So habe sein Unternehmen zweistellige Wachstumsraten in allen Regionen erzielt und zudem im Kerngeschäft Unternehmenssoftware den Wettbewerbern weitere Marktanteile abgenommen. Im weiteren Jahresverlauf will das Unternehmen die Umstellung der SAP-Produkte auf Service Orientated Architecture (SOA) weiter vorantreiben und die Präsenz auf dem Markt für mittlere und kleinere Kunden (Midmarket) ausbauen.

Zum Ende des zweiten Quartals lag der Markanteil von SAP im Kerngeschäft Unternehmenssoftware nach Berechnungen des Unternehmens bei 26% nach 23% zum Ende des Vorjahreszeitraums. Die Marktanteilsberechnung von SAP bezieht sich jeweils auf die vier Quartale vor dem Stichtag am Ende des Quartals.

Den Ausblick auf das Gesamtjahr ließ SAP unverändert. Das Unternehmen bekräftigte, ein Plus bei Service- und servicebezogenen Umsätzen von 10% bis 12% zu erwarten. Die operative Marge sieht SAP im Gesamtjahr bei 26% bis 27% - nach 27,3% im Vorjahr.

Webseite: http://www.sap.com

- Von Alexander Becker, Dow Jones Newswires, +49 (0)89 - 5521 4030

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