UPDATE: SAP senkt Jahresprognose 2008

28.10.2008
(Wiederholung)

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Dorothee Tschampa

DOW JONES NEWSWIRES

WALLDORF (Dow Jones)--Die SAP AG hat aufgrund des schwieriger gewordenen wirtschaftlichen Umfelds ihre Prognose für das laufende Jahr gesenkt. Demnach strebt der Walldorfer Softwarekonzern nun eine operative Marge auf bereinigter Basis und bei gleichen Wechselkursen von rund 28% an, teilte das Unternehmen am späten Montag mit.

Das Margenziel sei nur zu erreichen, wenn das Unternehmen bis zum Jahresende Kosteneinsparungen von 200 Mio EUR erziele, ergänzte ein Unternehmenssprecher im Anschluss an die Mitteilung. Zudem beruhe das Margenziel auf der Annahme, dass die Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse, ebenfalls auf Non-GAAP-Basis und wechselkursbereinigt, um 20% bis 22% steigen.

Aufgrund des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds habe sich SAP entschieden, für das Geschäftsjahr 2008 keine spezifische Prognose für das Wachstum der Non-GAAP-Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse mehr zu geben, hieß es in der Mitteilung weiter.

Zuvor plante der DAX-Konzern eine Steigerung der Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse von 24% bis 27% gegenüber dem Vorjahr und teilte nach dem erfolgreichen zweiten Quartal Ende Juli mit, das obere Ende der Spanne erreichen zu wollen. Das Margenziel lautete bislang auf 28,5% bis 29%. Auch hier wurde das obere Ende der Spanne anvisiert.

Bereits Anfang Oktober hatte der DAX-Konzern von einem abrupten und unerwarteten Geschäftseinbruch unmittelbar vor Ende des dritten Quartals berichtet. Besonders Unternehmen aus dem Mittelstand hätten Abschlüsse auf Eis gelegt. Das Management selbst hatte sich enttäuscht gezeigt und zugegeben, das Geschäft sei im dritten Quartal unter den Erwartungen ausgefallen.

Daraufhin hatte das Unternehmen ein internes Sparprogramm verabschiedet, das unter anderem einen Einstellungsstopp sowie Einschränkungen bei Geschäftsreisen vorsieht. Die Jahresprognose beruht auf Non-GAAP-Zahlen, die um Aufwendungen im Zusammenhang mit der Akquisition von Business Objects bereinigt sind.

In der Nacht auf Dienstag teilte SAP mit, das Konzernergebnis sei im dritten Quartal um 5% auf 388 (408) Mio EUR gesunken. Das Ergebnis aus fortgeführtem Geschäft betrug 409 (414) Mio EUR und lag damit knapp über der Konsensprognose von 408 Mio EUR.

Das Ergebnis je Aktie aus fortgeführtem Geschäft wird auf 0,35 (0,35) EUR beziffert. Das operative Ergebnis wird für das dritte Quartal mit 614 (606) Mio EUR angegeben. Dieses hatten die Analysten im Mittel bei 610 Mio EUR gesehen. Insgesamt erlöste der Softwarekonzern 2,761 (2,419) Mrd EUR. Die Konsensschätzung der Analysten lag bei 2,741 Mrd EUR.

"Wir beobachten systematisch den Geschäftsverlauf und arbeiten dabei sowohl an unserer Effizienz als auch an der kontinuierlichen Weiterentwicklung von Produkten, Services und Technologien", wird Co-CEO Henning Kagermann in der Mitteilung zitiert. Dieser Ansatz habe sich unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld bewährt. "Wir haben schon mehrfach schwierige Zeiten erlebt und sind jedesmal gestärkt und effizienter aus einem schwierigen Umfeld hervorgegangen," so Kagermann.

Zudem präzisierte das Unternehmen die bereits Anfang Oktober mitgeteilten Eckdaten. Die Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse legten im dritten Quartal um 15% auf 1,99 (1,74) Mrd EUR zu. Auf Non-GAAP-Basis und bei gleichen Wechselkursen wird die Steigerungsrate mit 22% angegeben. Die Softwareerlöse stiegen um 7% auf 763 (714) Mio EUR.

Die operative Marge wurde auf 22,2% (25,1%) beziffert. Auf Non-GAAP-Basis und ohne Berücksichtigung der Wechselkurseinflüsse lag sie bei 26,3%. Die operativen Margen auf US-GAAP- wie auf Non-GAAP-Basis seien durch einmalige Aufwendungen zur Integration von Business Objects von rund 14 Mio EUR belastet worden, hieß es weiter. Die auf Business-Intelligence-Lösungen spezialisierte Business Objects wird seit dem 21. Januar 2008 voll konsolidiert.

Webseite: http://www.sap.com/ -Von Dorothee Tschampa, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 114; dorothee.tschampa@dowjones.com DJG/dct/brb

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