UPDATE: SAP überzeugt Business-Objects-Aktionäre mit Kaufofferte

15.01.2008
(NEU: Hintergrund, Details)

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Von Alexander Becker

DOW JONES NEWSWIRES

PARIS (Dow Jones)--Die Aktionäre der Business Objects SA haben sich mit deutlicher Mehrheit für eine Übernahme des französischen Unternehmens durch die SAP AG entschieden. Das teilten SAP und die französische Börsenaufsicht Autorite des Marches Financiers (AMF) am Dienstagabend mit. Im Zuge der Übernahmeofferten wurden SAP 87,18% der Aktien des französischen Softwareherstellers angedient. Damit übertraf SAP die selbst gesteckte Mindestannahmequote von 50,01% deutlich und bezeichnete die Offerte entsprechend als "erfolgreich".

SAP hatte Anfang Oktober 2007 angekündigt, den Business-Objects-Aktionären 42,00 EUR je Anteilsschein zu bieten. Insgesamt liegt das Volumen der Übernahme bei mehr als 4,8 Mrd EUR. Business Objects ist an der Euronext und an der Nasdaq notiert. Entsprechend musste SAP den Aktionären zwei Übernahmeangebote unterbreiten. Die Annahmefrist für das Angebot in Frankreich endete am 10. Januar und die Annahmefrist für das Angebot in den USA am 15. Januar.

Business-Objects-Aktionäre dienten innerhalb der Angebotsfrist 12,95 Mio American Depositary Receipts (ADRs) an, so dass der Walldorfer Konzern auf unverwässerter Basis über 87,64 Mio Aktien und Stimmen verfügt. SAP übernimmt mit den Aktien auch eine Reihe von Finanzinstrumenten. Vor allem die Wandelanleihen können dabei den Stimmrechtsanteil von SAP noch verwässern, wenn sie ausgeübt werden. Auf einer voll verwässerten Basis liegt die Zahl der angedienten Stimmrechte an Business Objects daher bei 82,08%.

Für die Business-Objects-Aktionäre, die ihre Aktien bislang nicht angedient haben, verlängerte SAP die Angebotsfristen für beide Offerten vom 16. bis zum 29. Januar.

Business Objects ist nach eigenen Angaben der weltgrößte Hersteller von Datenbank-Management-Lösungen für Unternehmenskunden (Business Intelligence). Business Objects hatte im vergangenen Geschäftsjahr 2006 bei einem Umsatzplus von 16% auf 1,254 Mrd USD ein Nettoergebnis von 75,4 Mio USD erwirtschaftet. Mit der Software von Business Objects können Datenbanken verwaltet und analysiert werden.

Mit dem Zukauf folgt SAP ihrem schärfsten Wettbewerber Oracle auf diesen Markt. Der US-Softwarehersteller hatte im vergangenen Jahr die Nummer zwei im Business-Intelligence-Bereich, Hyperion, für 3,3 Mrd USD übernommen. Für SAP ist Business Objects der größte Zukauf der Unternehmensgeschichte.

Das Übernahmevolumen von 4,8 Mrd EUR will SAP früheren Angaben zufolge etwa zur Hälfte aus der eigenen Liquidität und zur Hälfte aus Fremdmitteln finanzieren. Dabei soll der Zukauf zunächst aus dem Cash-Flow und dann via Fremdmitteln über 2,0 Mrd bis 2,5 Mrd EUR fremd finanziert werden, hatte SAP-Finanzvorstand Werner Brandt bei der Präsentation des Übernahmevorhabens angekündigt.

SAP-ADRw notierten am Mittag (Ortszeit) in New York rund 2,7% im Minus bei 48,70 USD.

Webseiten: http://www.sap.com/ http://www.businessobjects.com/ -Von Alexander Becker, Dow Jones Newswires; +49 (0)89 - 5521 4030, industry.de@dowjones.com DJG/DJN/abe/rio/cbr

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