UPDATE: Siemens einigt sich auf Stellenabbau-Maßnahmen - Kreise

14.08.2008
(NEU: Hintergrund, Aktienkurs) Von Alexander Becker DOW JONES NEWSWIRES

(NEU: Hintergrund, Aktienkurs) Von Alexander Becker DOW JONES NEWSWIRES

MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Siemens AG hat sich offenbar mit den Arbeitnehmervertretern grundsätzlich auf das anvisierte Maßnahmenpaket zur sozialen Abfederung des geplanten Personalabbaus in Deutschland geeinigt. Das erfuhr Dow Jones Newswires am Donnerstag von zwei mit den Verhandlungen vertrauten Personen.

Nun stehe noch eine abschließende Entscheidung des Gesamtbetriebsrats Ende August aus, so eine der Personen. Es gelte als sicher, dass eine Transfergesellschaft für bis zu zwei Jahre aufgesetzt wird. Ferner seien umfangreiche Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen vereinbart worden. Hinzu kämen Altersteilzeitmodelle, konzerninterne Bewerbungen und Aufhebungsverträge. Betriebsbedingte Kündigungen hingegen seien "weiterhin mehr als unwahrscheinlich".

Wie die Person weiter ausführte, ist es für seriöse Schätzungen, wie viel der Konzern an Rückstellungen bilden werde, "noch zu früh". Erst müsse der Gesamtbetriebsrat zustimmen, und dann solle im September rasch auf die Mitarbeiter zugegangen werden.

"Es gibt jetzt einen Verhandlungsstand über ein Maßnahmenpaket, der jetzt vom Gesamtbetriebsrat bewertet und entschieden werden muss", sagte eine weitere Person mit Blick auf die grundsätzliche Einigung.

Siemens hatte Mitte Juli angekündigt, weltweit rund 16.750 Arbeitsplätze abbauen zu wollen. In verwaltungsnahen Funktionen sollen 12.600 Stellen und in Restrukturierungsprojekten 4.150 Stellen wegfallen.

Mitte Juli hatten zunächst Gesamtbetriebsrat und IG Metall mitgeteilt, sich mit dem Siemens-Management auf einen Rahmen für den geplanten Stellenabbau geeinigt zu haben. Die in einem Eckpunktepapier festgehaltenen Grundsätze sollten bis zum 15. August konkretisiert und in die notwendigen Vereinbarungen umgesetzt werden.

Sollte die endgültige Einigung mit dem Betriebsrat wie von Siemens erhofft Ende August erfolgen, wäre es nach früheren Angaben von Siemens-Personalvorstand Siegfried Russwurm möglich, einen Großteil der Kosten für den Stellenabbau noch im laufenden Geschäftsjahr 2007/08 (30. September) zu verbuchen.

Die Siemens-Aktie zeigte am Donnerstagnachmittag kaum Reaktion auf die Nachricht von der grundsätzlichen Einigung. Um 15.56 Uhr notiert das Papier in einem schwächeren Gesamtmarkt 1,0% im Minus bei 74,94 EUR.

Webseite: http://www.siemens.com - Von Alexander Becker, Dow Jones Newswires, +49 (0)89 5521 40 30 industry.de@dowjones.com DJG/abe/kgb/bam

Copyright (c) 2008 Dow Jones & Company, Inc.

Zur Startseite