UPDATE: Software AG wächst geringer als erwartet - Kurssturz

23.04.2009
(NEU: Details, Aussagen Streibich, Analyst, Aktienkurs.)

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DARMSTADT (Dow Jones)--Die Software AG hat das operative Ergebnis im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahrszeitraum überproportional zum Umsatz gesteigert, blieb mit beiden Kennziffern allerdings unter den Erwartungen von Analysten. Erneut bestätigt wurden gegenüber Dow Jones Newswires die Konzern-Prognosen für Umsatzwachstum und EBIT-Marge im Gesamtjahr.

Wie das Darmstädter Softwareunternehmen am Donnerstag mitteilte, kletterten die Erlöse in den ersten drei Monaten um 4% auf 165,3 Mio EUR. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sei im Jahresvergleich um 6% auf 38,1 Mio EUR gestiegen, woraus sich eine EBIT-Marge von 23,1% ergebe. Von Dow Jones befragte Analysten hatten dagegen im Schnitt mit Quartals-Umsätzen von 174 Mio EUR und einem EBIT von 41 Mio EUR gerechnet.

Die Aktie reagierte mit einem dramatischen Absturz auf die Zahlen. Im Frankfurter Handel notierte sie gegen 10.20 Uhr nur noch bei 48,89 EUR - was einem Abschlag um 13,79% zum Vortagsschluß entspricht.

Analysten wie etwa Michael Bahlmann von M.M. Warburg verwiesen darauf, dass der Lizenzumsatz im Datenmanagement-Bereich ETS durch die Verschiebung von drei Aufträgen belastet worden sei. Den konzernweiten Lizenzumsatz gab die Software AG für das erste Quartal mit 49,3 Mio EUR an, was einem Minus von 11% zum Vorjahr entspricht. Analysten hatten im Schnitt mit Lizenzerlösen von 58 Mio EUR gerechnet.

Die Wartungsumsätze kletterten in den ersten drei Monaten um 23% auf 73,2 Mio EUR. Bei den Service-Erlösen verzeichnete Software AG einen Rückgang von 4%.

Auf Segmentebene war der Bereich webMethods im ersten Quartal der Umsatztreiber, während der Datenmanagement-Bereich ETS mit 90,7 Mio EUR eine Stagnation verzeichnete. Die Software AG hatte 2007 die US-Gesellschaft webMethods, Inc für mehr als 500 Mio USD erworben und gliedert in diesen Bereich nun ihre Aktivitäten rund um Integrationssoftware.

Zum Segment ETS hieß es, dass dort zwar die Wartungsumsätze "stark" gestiegen, die ausgewiesenen Lizenzerlöse allerdings "geschmälert" worden seien, da sich drei für das erste Quartal vorgesehene Aufträge verschoben hätten. Zwei dieser Aufträge seien nun aber bereits abgeschlossen, erklärte das Unternehmen.

Im laufenden zweiten Quartal erwartet die Software AG auf Konzernebene laut Vorstandsvorsitzendem Karl-Heinz Streibich eine höhere Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern als in den ersten drei Monaten des Jahres. Auch die Steigerung beim Umsatz soll höher ausfallen als im Vorquartal, sagte Streibich zu Dow Jones Newswires. Genauere Angaben wollte er nicht machen.

Unter dem Strich verdiente der Konzern im ersten Quartal 25,6 (Vorjahr: 22,5) Mio EUR.

Für das Gesamtjahr rechne der Konzern weiterhin mit einem währungsbereinigten Umsatzplus von 4% bis 8%, sagte Otmar F. Winzig, Leiter Investor Relations, auf Anfrage. Die EBIT-Marge soll 2009 nach wie vor 24,5% bis 25,5% erreichen.

Mit Blick auf mögliche Zukäufe sagte Streibich in dem Interview, die Software AG schaue sich den Markt immer an. Ein "Kaliber" wie webMethods habe man aber derzeit nicht auf dem Radarschirm.

Webseite: http://www.softwareag.com/ - Von Philipp Grontzki, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 107, philipp.grontzki@dowjones.com DJG/phg/roa

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