UPDATE: ThyssenKrupp erwartet 2008/09 Umsatz- und Gewinneinbruch

28.11.2008
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Von Andreas Heitker

DOW JONES NEWSWIRES

ESSEN (Dow Jones)--Der Konjunktureinbruch und die Finanzkrise werden das Geschäft des Stahl- und Technologiekonzerns ThyssenKrupp AG in den kommenden Jahren beeinträchtigen. Das Unternehmen prognostizierte bereits für sein am 1. Oktober gestartetes Geschäftsjahr 2008/09 deutlich sinkende Umsätze und Gewinne. Die Langfristziele bleiben zwar grundsätzlich unberührt. Der Vorstandsvorsitzende Ekkehard Schulz betonte jedoch, Beeinträchtigungen wie durch die aktuelle Finanzkrise könnten zu "zeitlichen Verschiebungen führen".

Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/08 hatte ThyssenKrupp noch einmal wie erwartet starke Zahlen verbucht. Der Vorsteuergewinn vor Sondereffekten - die zentrale Gewinnsteuergröße im Konzern - summierte sich auf 3,5 Mrd EUR. Angekündigt hatte ThyssenKrupp zuletzt lediglich "über 3,2 Mrd EUR". Die von Dow Jones Newswires befragten Analysten waren im Schnitt von 3,445 Mrd EUR ausgegangen.

Einschließlich der Sondereffekte - vor allem der Anlaufverluste für die neuen Stahlwerke in Brasilien und den USA - ging das Vorsteuerergebnis allerdings wie erwartet auf 3,128 (Vorjahr: 3,330) Mrd EUR zurück. Unter dem Strich stieg der der Nettogewinn dennoch überraschend auf 2,28 Mrd EUR und das Ergebnis je Aktie auf 4,59 (Vorjahr 4,30) EUR. Näher zur Ergebnisentwicklung wird sich ThyssenKrupp auf der Bilanzpressekonferenz am Vormittag äußern.

Beim Umsatz traf der Stahlkonzern die Erwartung mit 53,4 Mrd EUR punktgenau. Im Vorjahr beliefen sich die Einnahmen auf 51,7 Mrd EUR. Auch der Auftragseingang legte zu: ThyssenKrupp verbuchte für 55,2 Mrd EUR neue Order nach 54,6 Mrd EUR im Geschäftsjahr 2006/07.

Die Dividende soll unverändert bei 1,30 EUR je Aktie bleiben - auch wenn die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr deutlich schlechter sind. Der DAX-Konzern prognostizierte für 2008/09 einen "deutlichen konjunkturbedingten Umsatzrückgang". Dies werde sich im Ergebnis entsprechend niederschlagen, hieß es. Wegen der zunehmenden Unsicherheiten auf den Märkten sei derzeit aber noch keine konkrete Prognose möglich.

Schulz verwies auf die "solide finanzielle Ausstattung" des Konzerns mit liquiden Mitteln von 2,8 Mrd EUR und fest zugesagten, ungenutzten Kreditlinien von 4,6 Mrd EUR. Er bestätigte zugleich auch ein Kostensenkungsprogramm, nannte aber zunächst keine Höhe der geplanten Einsparungen. "Zur Sicherung von Ergebnis und Liquidität hat ThyssenKrupp klare Maßnahmen getroffen, um die Kosten im Konzern zu reduzieren, Net Working Capital abzubauen und das Investitionsprogramm zu flexibilisieren", hieß es.

Außerdem gebe es weitere Portfoliooptimierungen. Konkrete Angaben hierzu machte das Unternehmen zunächst nicht. Presseberichten der jüngsten Tage zufolge soll das Sparprogramm die Kosten um 1 Mrd EUR im Jahr senken.

ThyssenKrupp bekräftigte grundsätzlich ihre mittel- bis langfristigen Zielgrößen, nach denen ein Vorsteuerergebnis vor Sondereffekten von 4 Mrd bis 5 Mrd EUR sowie ein Umsatz von 60 Mrd bis 65 Mrd EUR erzielt werden soll. Schulz unterstrich, es könne zwar zu zeitlichen Verschiebungen kommen. Der langfristige Unternehmenserfolg bleibe davon aber unberührt.

Webseite: http://www.thyssenkrupp.de -Von Andreas Heitker, Dow Jones Newswires, +49 (0)211 13872 14, andreas.heitker@dowjones.com DJG/hei/brb

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