UPDATE: ThyssenKrupp verkauft Industrieservice-Sparte - Kreise

09.09.2009

(NEU: Details, Hintergrund)

Von Jan Hromadko und Martin Rapp

DOW JONES NEWSWIRES

FRANKFURT/DÜSSELDORF (Dow Jones)--Der Stahlkonzern ThyssenKrupp steht offenbar kurz vor dem Verkauf eines Teils seiner Sparte für Industriedienstleistungen. Käufer der ThyssenKrupp Industrieservice GmbH sei das Frankfurter Dienstleistungsunternehmen WISAG, sagten zwei mit den Verhandlungen vertraute Personen zu Dow Jones Newswires.

Eine der Personen bezifferte das Volumen des Verkaufs auf 120 Mio bis 130 Mio EUR. Der Verkauf werde wahrscheinlich noch in diesem Monat besiegelt, hieß es weiter. Das wäre noch vor Ende des aktuellen Geschäftsjahres der in Duisburg und Essen ansässigen ThyssenKrupp AG, welches bis zum 30. September läuft.

Endgültig müssten noch die jeweiligen Aufsichtsräte den Verkauf absegnen, sagte die andere der informierten Personen. Zudem sei die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden erforderlich. Der rechtswirksame Abschluss der Transaktion könne somit im letzten Quartal des Kalenderjahres erfolgen. ThyssenKrupp wollte die Informationen nicht kommentieren. Bei WISAG war kurzfristig niemand erreichbar.

Die WISAG Service Holding GmbH & Co KG legt sich mit dem Kauf der ThyssenKrupp-Sparte ein Geschäft zu, das für verschiedene Bereiche der produzierenden Industrie arbeitet. Zum Angebot gehören etwa die Pflege und der Erhalt von Anlagen oder auch die Beteiligung an Fertigungsprozessen.

WISAG selbst nennt als ihre Kompetenzfelder beispielsweise Gebäudereinigung und -technik, Sicherheitsdienstleistungen und Catering. Im Jahr 2008 hat das Unternehmen mit über 23.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 727 Mio EUR erwirtschaftet.

Bereits am vergangenen Freitag hatte der ThyssenKrupp-Vorstandsvorsitzende Ekkehard Schulz angekündigt, diesen Teil der Industriedienstleistungen noch bis Ende September verkaufen zu wollen. Bei den beiden anderen Bereichen, die unter Safway und Xervon firmieren, prognostizierte Schulz einen Verkauf im kommenden Geschäftsjahr 2009/10. Er bezifferte den Umsatz der drei Bereiche auf knapp 2 Mrd EUR.

ThyssenKrupp hatte die "Industrial Services" genannte Sparte vor gut einem Jahr zum Verkauf gestellt. Eigentlich war der Verkauf als Ganzes und schon im aktuellen Geschäftsjahr 2008/09 geplant. Wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise war die Veräußerung aber ins Stocken geraten, so dass sich der Konzern zu einem Verkauf in Teilen entschied.

Webseiten: www.thyssenkrupp.com www.tkin.de www.wisag.de -Von Jan Hromadko und Martin Rapp, Dow Jones Newswires; +49 (0) 211 13 87 214; martin.rapp@dowjones.com DJG/DJN/mmr/has Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

Copyright (c) 2009 Dow Jones & Company, Inc.

Zur Startseite