UPDATE: ThyssenKrupp verkauft Präzisionsschmiede an Sona

21.01.2008
(NEU: Aussagen von ThyssenKrupp, Marktreaktionen) Von Andreas Heitker DOW JONES NEWSWIRES

(NEU: Aussagen von ThyssenKrupp, Marktreaktionen) Von Andreas Heitker DOW JONES NEWSWIRES

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Die ThyssenKrupp AG ist bei der Restrukturierung ihrer Automobilzuliefer-Aktivitäten einen weiteren Schritt voran gekommen. Der Konzern veräußerte seine Tochter Präzisionsschmiede GmbH an die indische Sona Group, wie beide Seiten am Montag bestätigten. Die Veräußerung, die bis Ende Januar abgeschlossen sein soll, erfolgt rückwirkend zum 1. Oktober 2007. Einen Kaufpreis wollten die Unternehmen nicht nennen.

Die ThyssenKrupp Präzisionsschmiede entwickelt und produziert geschmiedete Automobilteile für Pkw und LKW. Das Unternehmen mit den vier Standorten Remscheid, Wanheim, München und Selma in den USA beschäftigt rund 1.760 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2006/2007 einen Umsatz von 290 Mio EUR.

Eine Sprecherin der ThyssenKrupp-Sparte Technologies sagte am Montag, der Konzern habe sich für einen Verkauf entschieden, weil anderenfalls sehr hohe Investitionen weltweit nötig geworden wären, um dieses Geschäft weiter zu entwickeln. Unter dem neuen Eigentümer habe die Präzisionsschmiede hervorragende Voraussetzungen, ihre bislang erfolgreichen Tätigkeiten fortzusetzen und auszubauen.

Die Sona Group hat sich den Angaben zufolge auf die Herstellung von Lenkungssystemen, Hinterachsbauteilen sowie die Produktion von geschmiedeten Teilen für Getriebe, Motoren und Antriebsstrang spezialisiert. Mit dem Zukauf wolle Sona eine weltweit operierende Präzisionsschmiedegruppe schaffen, erklärte ThyssenKrupp. Sona hat neun Fertigungsstätten in Indien und hält darüber hinaus eine strategische Minderheitsbeteiligung an Fuji Autotech, Europe, mit Betrieben in Frankreich, Tschechien und Brasilien.

Die ThyssenKrupp-Aktien starteten am Montag mit einem Minus von über 3% in Handel - allerdings auch in einem sehr schwachen Marktumfeld. Gegen 11.10 Uhr verbilligt sich das Papier um 5,3% auf 33,90 EUR. Nach Angaben von Händlern sollte der Präzisionsschmiede-Verkauf für die DAX-Aktie eigentlich keine große Rolle spielen. Die Analysten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) verwiesen aber auch darauf, dass der Verkauf grundsätzlich eine positive Nachricht für ThyssenKrupp sei. Die LBBW schätzt, dass ThyssenKrupp mit dem Verkauf rund 100 Mio EUR erlöst.

Ein weiteres Unternehmen, für das ThyssenKrupp Verkaufsabsichten hege, sei die Tochter Presta, die Lenksysteme fertige und einen Jahresumsatz von rund 1 Mrd EUR habe. Die LBBW ist der Meinung, dass auch dieser Automobilzulieferer im Laufe der nächsten zwölf Monate verkauft werden könnte. Die Verkaufserlöse dürften dann Bestandteil der Finanzierung der Investitionen sein, hieß es.

ThyssenKrupp hatte zudem erst am vergangenen Freitag auf der Hauptversammlung bekannt gegeben, dass auch die Restrukturierungen in der Umformtechnik noch nicht abgeschlossen sind. ThyssenKrupp hatte ihr ehemals eigenständiges Segment Automotive bereits zum vergangenen Geschäftsjahr 2006/07 aufgelöst und die verbliebenen Aktivitäten in die Sparten Technologies und Steel integriert.

Webseiten: http://www.sonagroup.com http://www.thyssenkrupp.de -Von Andreas Heitker, Dow Jones Newswires, +49 (0)211 13872 14, andreas.heitker@dowjones.com DJG/hei/nas

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