UPDATE: Wincor Nixdorf sieht noch keine Nachfragebelebung

28.04.2010
(NEU: Details, Aussagen Heidloff, Markteinschätzung, Aktienkurs)

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Von Nico Schmidt DOW JONES NEWSWIRES

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Hersteller von Geldautomaten und Kassensystemen Wincor Nixdorf sieht nach deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgängen im zweiten Geschäftsquartal noch keine Nachfragebelebung. "Wir sind auf ein Andauern der zurückhaltenden Nachfrage in unseren Märkten eingestellt", sagte Vorstandsvorsitzender Eckard Heidloff am Mittwoch.

Die Marktsituation habe sich noch nicht grundlegend verbessert, die Geschäftsentwicklung werde wohl weiter uneinheitlich verlaufen. Wann ein Aufwärtstrend einsetze, sei noch nicht absehbar, so der Manager des MDAX-Konzerns: "Wir sehen noch keine nachhaltige Erholung der Nachfrage und halten deshalb an unserer Prognose für das laufende Geschäftsjahr fest".

Das Unternehmen geht für das im September endende Geschäftsjahr 2009/10 weiter davon aus, dass Umsatz und operatives Ergebnis nicht stärker zurückgehen werden als 2008/09. Im vergangenen Geschäftsjahr sanken die Erlöse angesichts der vor allem im zweiten Halbjahr schwachen Nachfrage aus der Banken- und Handelsbranche um 3% auf 2,25 Mrd EUR und das operative Ergebnis um 13% auf 179 Mio EUR.

Nach dem überraschend starken Jahresauftakt verzeichnete die Wincor Nixdorf AG im zweiten Quartal deutliche Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis. In den Monaten von Januar bis März sanken die Einnahmen aufgrund der Investitionszurückhaltung der Kunden auf 554 (588) Mio EUR. Das operative Ergebnis (EBITA) schrumpfte um 17% auf 39 Mio EUR, netto verdiente der MDAX-Konzern nur noch 26 (29) Mio EUR.

Damit schnitten die Paderborner erwartungsgemäß ab. Analysten hatten einen Umsatz von 540 Mio EUR, ein EBITA von 39 Mio EUR und ein Nettoergebnis von 27 Mio EUR prognostiziert.

Auch auf Halbjahressicht gingen sämtliche Finanzkennzahlen im erwarteten Ausmaß zurück: Die Erlöse lagen bei 1,16 Mrd EUR und damit 6% unter dem Vorjahreswert, der operative Gewinn bei 88 Mio EUR (-15%) und das Nettoergebnis bei 60 Mio EUR (-6%).

Vorstandschef Heidloff sagte im Gespräch mit Dow Jones Newswires, die Rückgänge seien zu erwarten gewesen - nicht zuletzt aufgrund der im Vorjahreszeitraum noch starken Entwicklung. Wincor Nixdorf gilt als spätzyklisch und bekam die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise erst in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2008/09 zu spüren.

Für die Rückgänge war vor allem die schwache Entwicklung im Geschäft mit Banken verantwortlich. Ersatzinvestitionen würden weiter gestreckt, hieß es von den Paderbornern. Marktseitig musste Wincor Nixdorf das größte Minus mit rund einem Fünftel in Europa hinnehmen. Deutliches Wachstum verzeichnete der MDAX-Konzern dagegen in den USA sowie im Software- und Dienstleistungsgeschäft.

In der Konsequenz sank der Anteil der Umsatzerlöse aus dem Hardware-Geschäft am Gesamtumsatz zum Ende des ersten Halbjahres auf 52% von 58%. Entsprechend stieg der Anteil an Einnahmen, die Wincor Nixdorf mit Software und Dienstleistungen erwirtschaftet, auf 48% (42%).

Ein Analyst sagte, dass Wincor erwartungsgemäß abgeschnitten habe. Die Nachfragesituation werde sich im zweiten Halbjahr wahrscheinlich verbessern, da sich das Investitionsvolumen im Banken- und Handelsbereich wohl erholen werde. Gegen 10.18 Uhr notiert die Wincor-Nixdorf-Aktie in einem sehr schwachen MDAX bei 50,75 EUR und damit 2,2% unter dem Vortagesschluss.

Webseite: www.wincor-nixdorf.com -Von Nico Schmidt, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 297 25 114; nico.schmidt@dowjones.com DJG/ncs/smh

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