UPDATE2: Aixtron-Prognose treibt Aktienkurs voran

07.05.2009
(Neu: Aktienkurs, Analysten, Immobilienverkauf)

(Neu: Aktienkurs, Analysten, Immobilienverkauf)

Von Matthias Karpstein DOW JONES NEWSWIRES

AACHEN (Dow Jones)--Der Technologiekonzern Aixtron AG leidet weiter unter der weltweiten Rezession und einem schwierigen Marktumfeld in der Halbleiterindustrie. Dennoch konnte Aixtron mit der erstmals für das Gesamtjahr vorgelegten Prognose den Markt überzeugen. Nach Veröffentlichung der Erstquartalszahlen am Donnerstag stieg der Aktienkurs, gegen 13:15 Uhr lag er mit 6,81 EUR 9% im Plus. UniCredit hob das Kursziel auf 8 von 4 EUR an und setzte das Papier auf Buy von Hold.

Die Jahresprognose lautet für den Umsatz auf 200 Mio bis 220 Mio EUR sowie für die EBIT-Marge auf 10% bis 11%. Die Vorhersage von Aixtron falle optimistisch aus, erscheine allerdings nach dem "sehr guten ersten Quartal realistisch", hieß es von equinet-Analysten. Im vergangenen Jahr hatte Aixtron einen Gesamtumsatz von 274,4 Mio EUR und eine EBIT-Marge von 12% erreicht. Ab einem Jahresumsatz von 170 Mio EUR erzielt Aixtron nach eigenen Angaben ein positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern.

Der Umsatz ging im ersten Quartal 2009 auf 46,2 Mio EUR von 62,6 Mio EUR im Vorjahresquartal zurück und wird auch im Gesamtjahr deutlich unter Vorjahr ausfallen, wie der TecDAX-Konzern mitteilte. Unter dem Strich hat das Unternehmen einen Nettogewinn von 5,5 Mio EUR erwirtschaftet, je Aktie entspricht dies unverwässert 0,06 EUR nach 0,07 EUR im Vorjahresquartal.

Das EBIT lag im ersten Quartal bei 7,6 (8,7) Mio EUR. Hierin enthalten sind sonstige betriebliche Erträge aus dem Verkauf des Bürogebäudes in Aachen sowie eine Ausgleichszahlung für einen stornierten Auftrag. Ohne diese beiden Effekte hätte das EBIT 3,8 Mio EUR betragen. Analysten hatten 4,1 Mio EUR erwartet. Der Gebäudeverkauf brachte zudem 6,7 Mio EUR Zufluss an Barmitteln. Die liquiden Mittel samt kurzfristiger Finanzanlagen beliefen sich Ende März auf 81,6 Mio EUR, 11,1 Mio EUR mehr als zum Jahresende.

Der Aachener Hersteller von Anlagen für die Halbleiterindustrie ist mit einem starken Rückgang der Aufträge belastet. Diese sind im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahresquartal um 64% auf 31,2 Mio EUR eingebrochen. Analysten hatten mit einem noch stärkeren Absinken der Aufträge um 67,4% auf 28 Mio EUR gerechnet. Der Auftragsbestand liegt mit 100,7 Mio EUR um 36% niedriger als im Vorjahresquartal. Der Aixtron-Vorstand geht davon aus, davon rund 96 Mio EUR noch im laufenden Geschäftsjahr verbuchen zu können.

Das Management hatte bei Vorlage der Jahreszahlen im März einen Auftragsrückgang aufgrund der Wirtschaftsflaute in Aussicht gestellt. Bereits im vierten Quartal 2008 war der Ordereingang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 53% auf 40,6 Mio EUR zurückgegangen.

Trotz des Auftragsrückgangs sieht der Aachener Anlagenbauer die Talsohle erreicht. Aixtron-Vorstandsvorsitzender Paul Hyland zeigte sich "nach letzten Gesprächen mit unseren Kunden nun vorsichtig optimistisch". Er beobachte ein steigendes Marktinteresse solcher Abnehmer, die nicht aufgrund kurzfristiger Marktsignale aktiv werden.

Im vierten Quartal 2007 hatte der Hersteller noch einen Rekord beim Auftragseingang verbucht. Gestützt wurde die Entwicklung durch eine starke Nachfrage nach Maschinen zur Produktion von lichtemittierenden Dioden (LED). Im Laufe des Jahres 2008 schwächte sich die Dynamik branchenbedingt aber ab. Hinzu kam die Konjunkturflaute im Rahmen der Wirtschaftskrise. Dies findet nun seinen Widerhall im Rückgang bei Umsatz und Ergebnis.

Webseite: http://www.aixtron.de -Von Matthias Karpstein, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 106, matthias.karpstein@dowjones.com DJG/mak/smh

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