UPDATE2: Apollo erwirbt Aktien bei Infineon-Kapitalerhöhung

04.08.2009
(NEU: Aussagen aus der Telefonkonferenz)

(NEU: Aussagen aus der Telefonkonferenz)

Von Archibald Preuschat und Philipp Grontzki

DOW JONES NEWSWIRES

NEUBIBERG (Dow Jones)--Der Finanzinvestor Apollo wird nach Angaben der Infineon Technologies AG im Rahmen der Kapitalerhöhung Aktien des Chipherstellers erwerben. Der Finanzinvestor werde die durch nicht ausgeübte Bezugsrechte noch verfügbaren etwa 14 Mio Stücke zeichnen, teilte Infineon mit Sitz in Neubiberg bei München am Dienstag mit. Dies entspricht nach der Kapitalerhöhung etwa einem Anteil von 1,3% an Infineon.

"Unseres Wissens hat Apollo keine Bezugsrechte gekauft", sagte Infineon-Finanzvorstand Marco Schröter in einer Telefonkonferenz. Bereits zuvor hatten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Person zu Dow Jones Newswires gesagt, Apollo habe keine Bezugsrechte für weitere Infineon-Anteile erworben.

Der Investor werde seinen Anteil an dem Chiphersteller über die angekündigten 1,3% hinaus wohl nicht ausbauen, sagte eine Person. Unklar sei, ob Apollo seine Beteiligung in naher Zukunft verkaufen oder diese behalten werde. Ein Infineon-Sprecher konnte die Informationen nicht kommentieren.

Apollo hatte die Kapitalerhöhung bei Infineon garantiert und sich verpflichtet, im Falle des Falles nahezu alle nicht gezeichneten neuen Aktien zu übernehmen. Auf diese Weise hätte der Investor mit bis zu 30% minus einer Aktie größter Infineon-Aktionär werden können. Die Verpflichtung galt aber nur, wenn Apollo nach der Transaktion mindestens 15% an Infineon hält. Bei Nichterreichen dieses Mindestanteils wurde Apollo das Recht eingeräumt, von der Vereinbarung zurückzutreten.

Bereits am Montagabend hatte Infineon über eine vorläufige Bezugsquote von 96,7% berichtet. Durch die Beteiligung von Apollo erwartet das Unternehmen nun einen Bruttoerlös von rund 725 Mio EUR aus der Kapitalerhöhung. Im Falle des Überschreitens der 15%-Schwelle hätte Apollo zwei Aufsichtsräte nominieren können, darunter auch den Vorsitzenden des Gremiums.

Infineon ringt seit geraumer Zeit mit seiner Refinanzierung. Hauptproblem sind dabei ausstehende Wandel- und Umtauschanleihen, die im Juni bzw August 2010 fällig werden und deren Nominalwert Ende Juni 2009 zusammen 570 Mio EUR betrug. Die Erlöse aus der Kapitalerhöhung will Infineon insbesondere für die Rückzahlung dieser Anleihen nutzen.

Webseite: www.infineon.com - Von Philipp Grontzki und Archibald Preuschat, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 107, tmt.de@dowjones.com DJG/phg/cbr Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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