UPDATE2: Deutsche Telekom verzeichnet dank OTE Zuwächse

06.08.2009
(NEU: Aussagen aus der Pressekonferenz, Analyst, Aktienkurs)

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BONN (Dow Jones)--Die Deutsche Telekom AG hat dank der erstmaligen Einbeziehung der griechischen OTE Umsatz und operatives Ergebnis im zweiten Quartal 2009 erhöht und die im April gesenkte Zielsetzung für das laufende Jahr bestätigt. Allerdings verwies Finanzvorstand Timotheus Höttges bei der Zahlenvorlage am Donnerstag in Bonn darauf, dass das Erreichen der Prognose noch mit viel Arbeit im laufenden Jahr verbunden sein werde.

Die Telekom rechnet ohne Einbeziehung der OTE für 2009 mit einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), das um 2% bis 4% unter dem Vorjahreswert von rund 19,5 Mrd EUR liegt, während der freie Cashflow 6,4 (Vorjahr: 7) Mrd EUR erreichen soll. OTE soll im laufenden Jahr rund 2 Mrd EUR zum operativen Ergebnis und 0,6 Mrd EUR zum freien Cashflow beisteuern.

Das Erreichen der Ziele wird nach Darstellung von Höttges aber "kein Selbstläufer". Die Telekom habe noch viel Arbeit vor sich, um die Prognose zu schaffen, sagte der Manager. Mit der Entwicklung des freien Cashflow im ersten Halbjahr sei er "eindeutig nicht zufrieden".

Der Wert belief sich im in dem Zeitraum auf rund 1,8 Mrd EUR, davon entfielen 1,4 Mrd EUR auf das zweite Quartal. Das bereinigte EBITDA gab die Telekom für den Zeitraum April bis Juni mit 5,258 Mrd EUR an, was zum Vorjahr einem Plus von 8,4% entspricht. Die Erlöse erreichten 16,238 (Vorjahr: 15,125) Mrd EUR.

OTE steuerte in der Periode 1,5 Mrd EUR zum Umsatz und 500 Mio EUR zum bereinigten EBITDA bei. Die Telekom ist 2008 mit einer Minderheitsbeteiligung bei dem Unternehmen eingestiegen und konsolidiert OTE dank einer Vereinbarung mit Griechenland seit dem 1. Februar dieses Jahres voll.

Die Telekom habe zwar gute Fortschritte gemacht, die Probleme des ersten Quartals zu lösen, sagte Matthew Bloxham, Analyst bei der Deutschen Bank. Allerdings sei die in Aussicht gestellte Verbesserung beim freien Cashflow im zweiten Halbjahr, die zum Erreichen der Prognosen notwendig wäre, nicht einfach zu bewerkstelligen.

Die Entwicklung in den ersten drei Monaten des Jahres hatte den Konzern im April zu einer Senkung der damaligen Prognose gezwungen. Diese sah exklusive OTE einen operativen Gewinn und freien Cashflow auf dem Niveau des Vorjahres vor. Begründet wurde der Schritt mit der Konjunktureintrübung in den USA und Großbritannien. Belastet wurden die Zahlen zudem von den Wechselkursentwicklungen beim polnischem Zloty und beim britischen Pfund.

T-Mobile USA verzeichnete im zweiten Quartal auf Dollarbasis ein nahezu unverändertes operatives Ergebnis, während der Umsatz um 2,3% nachgab. Eine rasche Erholung erwartet die Telekom hier nicht. "Auf Dollarbasis haben wir im zweiten Quartal kein Wachstum", sagte der Telekom-Vorstandsvorsitzende René Obermann. "Das soll sich mittelfristig wieder ändern, das dritte Quartal wird allerdings noch keine Trendwende bringen". Die Deutsche Telekom legt für das Jahr 2009 einen durchschnittlichen Euro/Dollar-Kurs von 1,35 USD zugrunde, sagte Finanzvorstand Höttges.

T-Mobile UK verzeichnete zwischen April und Juni sowohl in Euro als auch in Pfund Einbußen bei Umsatz und Ergebnis. Die Telekom hatte wegen der Entwicklung in Großbritannien bereits im ersten Quartal eine Wertberichtigung von 1,8 Mrd EUR auf die Tochter vorgenommen. Am Markt und in Medien hatte es daraufhin wiederholt Spekulationen gegeben, die Telekom erwäge einen Verkauf der Sparte.

Genährt wurden diese auch durch Aussagen von Höttges, der gesagt hatte, eine Konsolidierung sei aus Sicht der Telekom ein probates Mittel, um bestehende Überkapazitäten aus dem britischen Markt zu nehmen. Dabei gebe es auf Seiten der Telekom "keine Denkverbote". Höttges bekräftigte mit Blick auf das Thema lediglich frühere Aussagen, wonach die Verbesserung der operativen Entwicklung von T-Mobile UK im Vordergrund steht.

Im deutschen Festnetzgeschäft hat die Telekom im zweiten Quartal netto 245.000 DSL-Privatkunden gewonnen, was nach Angaben des Unternehmens einem Marktanteil bei den Neukunden von 59% entspricht. Im laufenden dritten Quartal werde dieser deutlich geringer ausfallen, da eine hohe Zahl bestehender Verträge auslaufe und sich dadurch die Kündigungszahlen erhöhten. Die T-Aktie verliert bis gegen 13.13 Uhr MESZ 0,1% auf 8,84 EUR, während der DAX 0,7% gewinnt.

Webseite: www.telekom.com -Von Philipp Grontzki, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 107, philipp.grontzki@dowjones.com DJG/phg/cbr Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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