UPDATE2: Intel zahlt 1,25 Mrd USD an Wettbewerber AMD

12.11.2009
(NEU: Details, Aussage Intel-CEO und aktualisierter Aktienkurs)

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Von Jerry A. DiColo DOW JONES NEWSWIRES

NEW YORK (Dow Jones)--Der US-Chiphersteller Intel und sein Wettbewerber Advanced Micro Devices (AMD) haben sich auf die Zahlung von 1,25 Mrd USD geeinigt. Im Gegenzug für diese Summe stellt AMD die laufenden Wettbewerbsverfahren gegen Intel ein, wie beide Unternehmen am Donnerstag mitteilten. Die nun getroffenen Vereinbarung umfasst auch den Abschluss eines auf fünf Jahre angelegten Patentaustauschabkommens.

Die nun getroffene Einigung beende die juristischen Auseinandersetzungen zwischen Intel und AMD unter dem Wettbewerbsgesetz, sagte der AMD-Rechtsbeistand Tom McCoy in einer Telefonkonferenz. Dennoch machte AMD deutlich, dass sich durch die Einigung die Machtverhältnisse in der Branche nicht so schnell verschieben werden. Die Branche werde sich nicht wie ein umgelegter Lichtschalter ändern, sagte der AMD-CEO Dirk Meyer. Allerdings könne AMD sich nun eher im Wettbewerb auf die Stärke der eigenen Produkte und der Kundenbeziehungen verlassen. Er sprach von dem Beginn einer neuen Ära.

Intel-CEO Paul Otellini erklärte, die nun gefundenen Lösung sei ein guter Kompromiss für die beiden Unternehmen. In vielfacher Hinsicht sei die nun ermittelte Summe nur ein Bruchteil der möglichen Schadenersatzzahlung, die im Falle einer Gerichtsverhandlung gedroht hätte, so Otellini. Dennoch sei Intel der Ansicht, gesetzeskonform gehandelt zu haben.

Intel und AMD stellen nahezu alle Chips her, die in Computern und Servern verwendet werden; wobei Intel mit einem Anteil von rund 80% den Markt kontrolliert. Die US-Wettbewerbsbehörde Federal Trade Commission (FTC), die die Intel-Praktiken unabhängig fortlaufend untersucht, will die Einigung zwischen den beiden Chiphersteller nach eigenen Angaben prüfen. Eine weiterführende Stellungnahme lehnte die FTC aber ab.

Die Europäische Kommission begrüßte am Donnerstag die Einigung zwischen der beiden Unternehmen. Dennoch werde die EU-Behörde Intel im Auge behalten. Im Mai hatte die EU-Kommission die Intel Corp mit einer Geldbuße von knapp 1,5 Mrd USD verhängt. Der Hersteller von Mikroprozessoren aus Santa Clara habe Millionen europäischer Verbraucher geschadet, indem er viele Jahre lang gezielt versucht habe, Wettbewerbern den Zugang zum Computerchipmarkt zu verwehren, hatte seinerzeit die EU-Kommission die Geldbuße begründet.

Die nun getroffene Einigung sorgte vor allem bei der AMD-Aktie für ein Kursfeuerwerk. Sie notierte um 19.05 Uhr MEZ 21,6% im Plus bei 6,47 USD. Hingegen notierte die Aktie von Intel nur leicht mit 0,1% im Plus bei 19,84 USD.

Webseiten: www.intel.com

www.amd.com -Von Jerry A. DiColo, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29 725 102, unternehmen.de@dowjones.com (Brent Kendall und Peppi Kiviniemi haben zu dem Bericht beigetragen) DJG/DJN/mkl/cbr

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