UPDATE2: Reuters-Aktie zieht nach Übernahmeofferte kräftig an

04.05.2007
(NEU: Zitate Tom Glocer)

(NEU: Zitate Tom Glocer)

Von Daniel Thomas und Jessica Hodgson

Dow Jones Newswires

LONDON (Dow Jones)--Nachdem die News Corp vor wenigen Tagen ein Gebot für die Dow Jones & Co Inc abgegeben hat, wird die Mediengesellschaft von Rupert Murdoch nun im Handel auch als möglicher Interessent für den britischen Wettbewerber Reuters Group plc genannt. Der Anbieter von Nachrichten und Finanzmarktdaten bestätigte am Freitag in einer Mitteilung an die London Stock Exchange, er habe einen vorläufigen Vorschlag von "Dritten" erhalten. Reuters zufolge kann der Vorstoß zu einer Offerte führen oder auch nicht.

"Diese Nachricht bestätigt, dass Reuters ein Angebot von einer dritten Partei erhalten hat, das zu einer Fusion, einer Übernahme oder einer anderen Transaktion Reuters betreffend führen könnte", schreibt CEO Tom Glocer in einer internen E-Mail an die Mitarbeiter von Reuters. Die Mail konnte von Dow Jones Newswires eingesehen werden. Das Management der Reuters Group werde sich bei der Abwägung der Offerte von den Interessen des Unternehmens, der Anteilseigner und auch der Mitarbeiter leiten lassen, kündigte Glocer an. Momentan könne er keine weiteren Details nennen.

Weithin unbekannt ist weiterhin der potenzielle Bieter. Außer der News Corp wurde im Handel auch die Thomson Corp als mögliche Interessenten genannt. Reuters-Aktien notierten um 14.19 Uhr mit 615,50 Pence um 25 % über dem Vortagsschluss. Damit läge die Marktkapitalisierung von Reuters bei rund 7,6 Mrd GBP.

Für Dow Jones, die unter anderem diese Nachrichtenagentur betreibt und das "Wall Street Journal" herausgibt, offeriert News Corp in dem von ihr als freundlich beurteilten Gebot rund 5 Mrd USD. Die US-Gesellschaft sprach ihrerseits von einer nicht abgesprochenen Offerte und lehnt diese ab.

Die Satzung von Reuters beinhaltet einen Passus, der durch Begrenzung der Beteiligung an dem Unternehmen die journalistische Integrität sicherstellen soll. Analysten zufolge schützt dies den Konzern aber nicht vor einer Übernahme. Laut Internetseite von Reuters darf niemand 15% oder mehr an der Gesellschaft halten. Sollte diese Grenze überschritten werden, dann müsse das Management von Reuters die Person auffordern, Aktien zu verkaufen, um wieder unter den Schwellenwert zu kommen.

Webseite: http://www.reuters.com

-Von Daniel Thomas, Dow Jones Newswires; +49 (0)69-29725 103,

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