UPDATE2: Software AG wächst geringer als erwartet - Kurssturz

23.04.2009
(NEU: Weiterer Analyst) Von Philipp Grontzki DOW JONES NEWSWIRES

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DARMSTADT (Dow Jones)--Die Software AG hat zwar operatives Ergebnis und Umsatz im ersten Quartal erhöht, blieb aber vor allem bei den Erlösen hinter den Markterwartungen zurück. Wachstumsdämpfend wirkten sich hier Auftragsverschiebungen aus. Der Markt reagierte geschockt auf den Erstquartalsausweis und schickte die Aktie auf Talfahrt. Die Prognosen für das laufende Jahr hat die Software AG hingegen erneut bestätigt.

Wie das Darmstädter Softwareunternehmen am Donnerstag mitteilte, kletterten die Erlöse in den ersten drei Monaten verglichen zum Vorjahr um 4% auf 165,3 Mio EUR. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sei im Jahresvergleich um 6% auf 38,1 Mio EUR gestiegen, woraus sich eine EBIT-Marge von 23,1% ergebe. Von Dow Jones befragte Analysten hatten dagegen im Schnitt mit Quartals-Umsätzen von 174 Mio EUR und einem EBIT von 41 Mio EUR gerechnet.

Die Aktie reagierte mit einem dramatischen Absturz auf die Zahlen. Im Frankfurter Handel notierte sie gegen 11.46 Uhr nur noch bei 49,17 EUR - was einem Abschlag um 13,3% zum Vortagsschluß entspricht.

Analysten wie etwa Michael Bahlmann von M.M. Warburg verwiesen darauf, dass der Lizenzumsatz im Datenmanagement-Bereich ETS durch die Verschiebung von drei Aufträgen belastet worden sei. Den konzernweiten Lizenzumsatz gab die Software AG für das erste Quartal mit 49,3 Mio EUR an, was einem Minus von 11% zum Vorjahr entspricht. Die Experten hatten im Schnitt mit Lizenzerlösen von 58 Mio EUR gerechnet. Jonathan Crozier von der WestLB bezeichnete den ausgewiesenen Wert als enttäuschend.

Die Wartungsumsätze kletterten in den ersten drei Monaten um 23% auf 73,2 Mio EUR. Bei den Service-Erlösen verzeichnete Software AG einen Rückgang von 4%.

Auf Segmentebene war der Bereich webMethods im ersten Quartal der Umsatztreiber, während das Segment ETS mit 90,7 Mio EUR eine Stagnation verzeichnete. Die Software AG hatte 2007 die US-Gesellschaft webMethods Inc für mehr als 500 Mio USD erworben und gliedert in diesen Bereich nun ihre Aktivitäten rund um Integrationssoftware.

Zum Segment ETS hieß es, dass dort zwar die Wartungsumsätze "stark" gestiegen, die ausgewiesenen Lizenzerlöse allerdings "geschmälert" worden seien, da sich drei für das erste Quartal vorgesehene Aufträge verschoben hätten. Zwei dieser Aufträge seien nun aber bereits abgeschlossen, erklärte das Unternehmen.

Im laufenden zweiten Quartal erwartet die Software AG auf Konzernebene laut Vorstandsvorsitzendem Karl-Heinz Streibich eine höhere Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern als in den ersten drei Monaten des Jahres. Auch die Steigerung beim Umsatz soll höher ausfallen als im Vorquartal, sagte Streibich zu Dow Jones Newswires. Genauere Angaben wollte er nicht machen. Unter dem Strich verdiente der Konzern im ersten Quartal 25,6 (Vorjahr: 22,5) Mio EUR. Für das Gesamtjahr rechnet die Software AG nach Angaben vom Donnerstag weiterhin mit einem währungsbereinigten Umsatzplus von 4% bis 8%, während die EBIT-Marge nach wie vor 24,5% bis 25,5% erreichen soll.

Mit Blick auf mögliche Zukäufe sagte Streibich, die Software AG schaue sich den Markt immer an. Ein "Kaliber" wie webMethods habe man aber derzeit nicht auf dem Radarschirm.

Webseite: http://www.softwareag.com/ - Von Philipp Grontzki, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 107, philipp.grontzki@dowjones.com DJG/phg/roa Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de

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