UPDATE2: Vivendi bestätigt nach Gewinnwachstum im 2Q Prognose

01.09.2009
(Neu: Details, Analysteneinschätzung, Spartenergebnisse und Aktienkurs)

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Von Ruth Bender

DOW JONES NEWSWIRES

PARIS (Dow Jones)--Der französische Medien- und Telekomkonzern Vivendi hat sich im zweiten Quartal 2009 besser präsentiert als erwartet und seine Prognose für 2009 bekräftigt. Trotz der Rezession rechnet die Vivendi SA nach Angaben vom Dienstag für 2009 mit einem "starken Gewinnwachstum". Für die drei Monate per Ende Juni wiesen die Franzosen einen Nettogewinn von 711 (Vorjahr 667) und ein bereinigtes Ergebnis ohne Sonderbelastungen von 818 (757) Mio EUR aus. Analysten hatten mit einem bereinigten Ergebnis von 664,7 Mio EUR gerechnet.

Das EBIT kletterte in dem Dreimonatszeitraum um 10,4% auf 1,51 (1,36) Mrd EUR und lag damit ebenfalls über der Markterwartung von 1,41 Mrd EUR. Im zweiten Quartal erreichte Vivendi einen Umsatz von 6,65 (5,99) Mrd EUR. Zum Vivendi-Konzern gehören die Universal Music Group und Mehrheitsbeteiligungen an den Telekomunternehmen SFR und Maroc Telecom.

Das bereinigte EBIT bei der französischen Vivendi-Telekomtochter SFR fiel um 4,2% auf 686 Mio EUR aufgrund einer höheren Kundenakquise und Kosten im Zusammenhang mit der Einführung des iPhones von Apple. SFR, an der die Vodafone Group plc einen Anteil von 44% hält, steuerte von allen Sparten den größten Beitrag zum Gewinn von Vivendi bei. Die Entwicklung von SFR bewertete Conor O'Shea, Analyst von Kepler Capital Markets, als "sehr gut", da die Margen nur leicht rückläufig gewesen seien trotz der Einführung des iPhones, so O'Shea.

Marktteilnehmer werten die Zahlen von Vivendi positiv. "Auf der Umsatzseite eine Punktlandung, auf der bereinigten Gewinnseite deutlich besser als erwartet", sagt ein Marktteilnehmer am Morgen. Auch der bestätigte Ausblick für das Gesamtjahr komme gut an. Ein anderer Händler hebt hervor, dass sich das Unternehmen von seinem Übernahmeplan für die afrikanischen Aktivitäten von Zain verabschiedet hat. "Diese Akquisition hätte teuer werden können."

Die Vivendi-Aktie hatte seit Beginn des Jahres 13% verloren. Als Grund wurden hier Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Akquisitionsstrategie der Gruppe gesehen. Im Juli hatte Vivendi Gespräche mit der in Kuwait ansässigen Mobile Telecommunications Co (Zain Group) über den Erwerb eines Mehrheitsanteils an in ihren afrikanischen Telekommunikationsaktivitäten unterbrochen. Nun erklärte der CEO von Vivendi, Jean-Bernard Levy, während in einer Telefonkonferenz, dass dieser Einstieg nicht mehr zur Debatte stehe.

Das bereinigte EBIT von Universal Music, dem weltgrößte Musikverlag, ging um 32% zurück. Als Gründe wurden ein stark rückläufiger Absatz von Musiktonträgern und Restrukturierungskosten für die Sparte genannt. Zu Universal Music gehören Labels wie Decca und Mercury Records. Das bereinigte EBIT des Bezahlfernsehsenders Canal Plus stieg um 20,4%, da der Sender trotz der Wirtschaftskrise weitere Kunden hinzugewinnen konnte. Zudem profitiere der Sender von Kostenreduzierungen und Synergien aus der Fusion mit dem Bezahlfernsehen-Betreiber TPS.

Der Vivendi-Konzern geht davon aus, dass die Nettoverschuldung Ende 2009 etwas über 7 Mrd EUR liegen wird, erklärte CFO Philippe Capron während einer Telefonkonferenz. Vivendis Nettoverschuldung betrug Ende Juni 8,5 Mrd EUR verglichen mit 8,3 Mrd EUR Ende 2008.

Gegen 11.48 MESZ notierte die Vivendi-Aktie 1,2% im Plus bei 20,12 EUR.

Webseite: http://www.vivendi.com -Von Ruth Bender, Dow Jones Newswires, +49 (0) 69 29 725 108, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/mkl/cbr

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