Versatel könnte Kabelgeschäft zum Verkauf stellen - Kreise

21.05.2010
Von Arichbald Preuschat DOW JONES NEWSWIRES

Von Arichbald Preuschat DOW JONES NEWSWIRES

LONDON (Dow Jones)--Der Telekommunikationsanbieter Versatel könnte laut Kreisen sein Privatkunden-Kabelgeschäft zum Verkauf stellen. "Versatel überprüft gegenwärtig die Abtrennung des Kabelgeschäfts, um sich mehr auf ihr Geschäft mit Großkunden konzentrieren zu können", sagte eine mit den Überlegungen des Unternehmens vertraute Person am Freitag zu Dow Jones Newswires. Noch sei jedoch keine Entscheidung getroffen worden. Der Schritt würde die Konsolidierung in dem Sektor vorantreiben.

Die drei größten Kabelnetzbetreiber in Europas größter Volkswirtschaft, Kabel Deutschland, die Liberty-Global-Tochter Unitymedia und Kabel Baden-Württemberg, bemühen sich um eine Stärkung ihrer Direktkundenbasis. Dazu erwägen sie die Übernahme von Netzebene-4-Anbietern, die eine direkte Kostenübernahmebeziehung mit Kunden pflegen. Gegenwärtig versorgt Versatel 160.000 Haushalte mit Kabelfernsehen.

Um ihre Umsätze zu stärken, beabsichtigen die größten Akteure sowohl ihre Direktkundenbasis zu verbessern als auch Teilnehmer mit neuen Dienstleistungen wie Breitbandinternet und Festnetzanschlüssen auszurüsten.

Anfang des Monats hatte Kabel Baden-Württemberg beim Bundeskartellamt angefragt, ob sie Teile des finanziell angeschlagenen Wettbewerbers Tele Columbus kaufen könne. Sollte die Übernahme Zustimmung finden, "würde das eine mögliche Hürde für jede ähnliche von Kabel Deutschland in Betracht gezogene Übernahme aus dem Weg räumen", sagte UBS-Analyst Polo Tang. Im vergangenen Jahr hatte die Liberty Global Inc Unitymedia für 3,5 Mrd EUR übernommen.

Während die Versatel AG den möglichen Verkauf ihres Privatkunden-Kabelgeschäfts prüft, gibt es nach Aussage des Informants keinen Druck einen entsprechenden Verkauf durchzuführen. Zudem werde das Düsseldorfer Unternehmen in jedem Fall ihr Großkundengeschäft behalten. Anfang des Monats hatte Versatel mitgeteilt, im laufenden Jahr sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis mit einem Rückgang zu rechnen.

Webseite: www.versatel.de - Von Archibald Preuschat, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 111, unternehmen.de@dowjones.com (Philipp Grontzki in Frankfurt hat zu diesem Artikel beigetragen.) DJG/DJN/ebb/kla Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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