Recruiting via PC

Vom Roboter eingestellt

19.03.2014
Von Constantin Gillies

Nur für Konzerne interessant

Praktiker glauben ohnehin, dass Roboter-Rekrutierung nur begrenzt einsetzbar ist. Ausschließlich für Konzerne, die Tausende von Stellen zu besetzen haben, lohne es sich, schweres statistisches Geschütz aufzufahren. Hinzu kommt, dass datenbasierte Methoden umstritten sind. Angestellte nach Leistung sortieren, statistisch auswerten, Bewerber psychologisch durchleuchten - all das klingt nicht unbedingt nach einem sympathischen Arbeitgeber. Deshalb werden viele Unternehmen die Finger davon lassen.

"Unternehmen könnten bewusst darauf verzichten und damit auch nach außen werben", spekuliert Joël Luc Cachelin, Unternehmensberater aus St. Gallen und Autor einer Studie zu Big Data und Personal-Management. Also "Big-Data-frei" in der Stellenanzeige quasi als Qualitätssiegel wie "Aus Bio-Anbau"? "Warum nicht?", lacht Cachelin, "nicht alle Mitarbeiter werden die pausenlose Überwachung hinnehmen - und nicht alle Führungskräfte wollen sich durch Algorithmen ersetzen lassen." Und am Ende könne selbst die beste Software eines nicht: gute Fragen stellen. (hk)

Unternehmensberater Joël Luc Cachelin warnt: Computergesteuertes Recruiting klingt nicht wirklich nach einem sympathischen Arbeitgeber.
Unternehmensberater Joël Luc Cachelin warnt: Computergesteuertes Recruiting klingt nicht wirklich nach einem sympathischen Arbeitgeber.
Foto: Privat

So machen Sie Ihren Lebenslauf maschinenlesbar

Wer sich in Zukunft bei einem Konzern bewirbt, sollte darauf achten, dass sein Lebenslauf leicht von automatischen Sortierprogrammen zu verarbeiten ist. Einige Regeln:

  • Greifen Sie wichtige Stichworte aus der Jobofferte in Ihrer Bewerbung auf (etwa die Stellenbezeichnung).

  • Bereiten Sie alle Informationen zum Werdegang in einer Liste auf (Reihenfolge: Name des ehemaligen Arbeitgebers, Position, Zeitraum).

  • Schreiben Sie alle Titel und Bezeichnungen aus; verwenden Sie keine Abkürzungen. Achten Sie auf korrekte Zeichensetzung.

  • Verwenden Sie verbreitete Schriftarten wie Arial, Verdana oder Tahoma.

  • Verzichten Sie auf Grafiken, Bilder und außergewöhnliche Formatierungen.

  • Reichen Sie Ihren Lebenslauf als Textverarbeitungs-Dokument ein (doc), nicht als PDF. Manche Lebenslauf-Filterprogramme können PDFs nicht verarbeiten.

  • Informieren Sie ruhig ausführlich. Bei Lebensläufen auf Papier galt früher oft das Eine-Seite-Limit. Diese Regel ist passé, dem Computer ist es egal, wie lang Ihre Bewerbung ist.

Quelle: Hireright

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