Sony-Ericsson, Sony und Dell gewinnen

Von wegen grün: Greenpeace liest IT-Herstellern die Leviten

06.03.2008
Alles andere als glücklich ist die Umweltorganisation Greenpeace mit den Ergebnissen ihrer Untersuchungen zu den ökologisch besten Endgeräten. Die Einäugigen unter den Blinden heißen demnach Sony-Ericsson, Sony, Hewlett-Packard und Dell.

Die besten Geräte erreichen auf einer Ökoskala zwischen eins und zehn nur Mittelwerte von knapp über fünf. Greenpeace hat die Ergebnisliste dennoch publiziert, um zu zeigen, dass Unterschiede da sind und es möglich ist, umweltbewusst Hardware zu entwickeln. "Wir häufen alle 70 Stunden einen Müllberg in Höhe des Eiffelturms auf", warnte Zeina Al-Hajj, eine Sprecherin der Umweltorganisation. "Mehr als 75 Prozent davon kann nicht wiederverwertet werden. Lagert das Zeug auf Deponien, wird es nach China geliefert oder liegt es auf den Dachböden herum? Wir wissen es nicht", sagte Al-Hajj.

Die Studie "Searching for Green Electronics " hat ausschließlich eine Reihe von Produkten im Blick, die zwischen August und November 2007 zu kaufen waren. Die PC- und Handy-Hersteller, die zur Teilnahme eingeladen wurden, konnten Informationen über ihre jeweils umweltfreundlichsten Notebooks, Desktop-PCs, Handys, PDAs und Spielkonsolen liefern. Die Geräte wurden dann nach den Kriterien giftige Substanzen, Energieverbrauch, Recycling-Fähigkeit und Marketing bewertet.

Greenpeace wertet die Antworten aus und gewichtete sie. Auf einer Skala von eins bis zehn erhielt das Handy "T650i" von Sony-Ericsson die Höchstwertung – allerdings nur mit 5,30 Punkten. Die anderen Mobiltelefone mussten sich mit Noten zwischen 3,6 und 4,4 bescheiden. In der Kategorie Notebooks setzte sich Sony mit dem "Vaio TZ11" durch (5,29 Punkte). Andere Notebooks erhielten Bewertungen zwischen 3,49 und 4,82. Kein Desktop-PC konnte die Fünf-Punkte-Grenze überwinden. Am besten schnitten in dieser Kategorie Dells "Optiplex 755" und Hewlett-Packards Modell "dc5750" ab, jeweils mit 4,71Punkten. (Zur Studie)

Greenpeace warnt vor giftigen Substanzen in Rechnern und Handys, allen voran Blei, Beryllium, PVC, Weichmacher und bromierte Flammhemmer. Werden die Geräte nicht fachgerecht entsorgt und gelagert, können Umwelt und Gesundheit der Menschen Schaden nehmen. Die Umweltorganisation fordert die Hardwarehersteller auf, weniger toxische Materialien zu verwenden und die Müllberge abzubauen. Die Rechner sollten weniger Energie verbrauchen, umweltverträgliche und die Lebensdauer verlängernde Komponenten nutzen und die Geräte so zu designen, dass sie leichter recycelt werden können. (hv)

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