Studie von d.velop

Vorreiter und Bremser der Digitalisierung in den Unternehmen

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Welche Unternehmen und welche Abteilungen sind aktive Antreiber der Digitalisierung? Wo sitzen die Bremser? DMS-Anbieter d.velop wollte das genau wissen.

So hat das digital intelligence institute (dii) im Auftrag des Softwareherstellers über 1.000 Unternehmen in zehn Wirtschaftssektoren zu ihren Digitalisierungsstrategien befragt.

Welchen Abteilungen stehen höhere Budgets für Digitalisierungsprojekte zur Verfügung?
Welchen Abteilungen stehen höhere Budgets für Digitalisierungsprojekte zur Verfügung?
Foto: d.velop

Die Ergebnisse der d.velop-Umfrage überraschen nicht wirklich: Demnach sind die Vertriebs- und Marketingabteilungen derzeit die hauptsächlichen Treiber der Digitalisierung in den Unternehmen, aber auch die Bereiche für Logistik und Materialwirtschaft setzen verstärkt auf moderne Technologien. Alle anderen Organisationsbereiche halten sich hingegen teilweise noch stark zurück, was ihre Digitalisierungsanstrengungen betrifft.

Vor allem die Einkaufsabteilungen und die Produktionsbereiche zeigen sich als Bremser bei den Digitalisierungsbestrebungen. Nur jeweils 29 Prozent haben sich dieses Thema aktuell strategisch auf die Fahnen geschrieben. Aber in der Produktentwicklung besteht eine noch größere Zurückhaltung, mittels digitaler Technologien die Prozesse effizienter und schneller zu gestalten. Diese Organisationen planen nur zu einem Fünftel spezifische Digitalisierungsprojekte und haben verständlicherweise dafür auch nur in Ausnahmefällen mehr Geld als im Vorjahr zur Verfügung.

Vertrieb und Marketing sind Vorreiter

In welchen Organisationsbereichen stehen Digitalisierungsprojekte aktuell auf der Agenda?
In welchen Organisationsbereichen stehen Digitalisierungsprojekte aktuell auf der Agenda?
Foto: d.velop

Dagegen scheint der Nutzen einer stärkeren Digitalisierung für die Sales- und Marketingprozesse in den zugehörigen Fachbereichen erkannt worden zu sein. 46 Prozent der Verantwortlichen setzen entsprechende Schwerpunkte und können dabei logischerweise auf höhere Investitionsmittel zurückgreifen.

"Daraus lässt sich der Schluss ziehen, dass man sich dort tatsächlich konkreten Projekten widmet und nicht auf Absichtserklärungen zur Digitalisierung beschränkt", urteilt d.velop-Vorstand Mario Dönnebrink.

d.velop-Vorstand Mario Doennebrink: "Vertriebs- und Marketing-Abteilungen widmen sich tatsächlich konkreten Projekten und beschränken sich nicht auf Absichtserklärungen zur Digitalisierung."
d.velop-Vorstand Mario Doennebrink: "Vertriebs- und Marketing-Abteilungen widmen sich tatsächlich konkreten Projekten und beschränken sich nicht auf Absichtserklärungen zur Digitalisierung."
Foto: d.velop

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Logistik und Materialwirtschaft setzen auf Digitalisierung

Ein ähnlich positives Bild gibt die Logistik und Materialwirtschaft ab. Hier gehören Digitalisierungsprojekte für 42 Prozent zu den strategischen Schwerpunkten, ähnlich viele können dafür auch höhere Budgets als zuletzt verwenden. Damit hat dieser Fachbereich offenbar rasch auf den großen Handlungsbedarf reagiert. Denn eine letztjährige Studie der d.velop Gruppe zeigte, dass die logistischen Prozesse den größten digitalen Nachholbedarf haben.

"Allein in den Fuhrparks bestehen erhebliche Optimierungsmöglichkeiten", betont Dönnebrink. "Angesichts der jahrelangen Einsatzzeiten der Fahrzeuge sammelt sich eine Menge Papierdokumente an, auf die zum Beispiel bei einer digitalen Archivierung schnell per Mausklick zugegriffen werden kann statt sie mühsam aus Aktenordnern heraussuchen zu müssen."

Eine mittlere Position im Vergleich der Digitalisierungsbestrebungen der Organisationsbereiche in den Unternehmen nehmen die Personalabteilungen ein. Aber auch sie wollen immerhin zu 37 Prozent mehr als 2015 in digital unterstützte Abläufe investieren, beispielsweise zur Einführung digitaler Personalakten oder um den Mitarbeitern über eine Cloud-basierte Lösung die Gehaltsmitteilungen elektronisch zukommen zu lassen.

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