Der Windows-7-Nachfolger im Unternehmen

Wann lohnt sich Windows 8?

07.06.2012
Von Jochen Rapp

Windows-8-Umstieg: Anwender anhören ist Pflicht

Die starke Konsumentenorientierung wälzt traditionelle Client-Landschaften augenblicklich regelrecht um. In der Vergangenheit hatten IT-Verantwortliche die alleinige Entscheidungshoheit über die Ausstattung der Clients. Windows 8 sorgt erstmals für mehr Mitbestimmung: Als klar Endanwender-orientiertes Produkt fordert es die konsequente Einbindung der Fachabteilungen für die Gestaltung von Arbeitsplätzen. Vor der Einführung lautet daher die dringende Empfehlung, die Bedürfnisse der Anwender zu untersuchen und zu verstehen. Wer hier kein offenes Ohr zeigt, muss sich darauf einrichten, dass User auch ohne Autorisierung ihre eigenen Geräte, Anwendungen und Internetdienste nutzen und sich so nach und nach die gefürchtete Schatten-IT mit einem Wildwuchs an privaten Geräten und Übertretungen von Sicherheitsrichtlinien etabliert.

Besonders Wissensarbeiter und Ingenieure, die viel unterwegs sind, können von den Möglichkeiten profitieren, die Windows 8 bietet. Sie können etwa auf Reisen Daten von ihren Unternehmens-Desktops auf modernen Geräten wie Tablets und Smartphones weiter bearbeiten, arbeitszeit- und ortsunabhängig kommunizieren und sich überall Informationen beschaffen. Auch das reisende Management, das von unterwegs E-Mails versendet und Präsentationen den letzten Schliff gibt, ist mit Windows 8 gut bedient. Mit der passenden Hardware könnte die Zahl der Anwender, die mobile Arbeitsmodelle nutzen, nochmals sprunghaft ansteigen. Wie gut die Konvergenz zwischen Desktop-Computern und mobilen Geräten gelingt, hängt dann von der Entwicklungsgeschwindigkeit der sogenannten Convertibles ab, die die Nutzungsmöglichkeiten von Tablets und PCs kombinieren.

Unternehmen, die heute in Tablet-Infrastrukturen investieren wollen, interessieren sich vordergründig für die passende Hardware, die die Möglichkeiten von Windows 8 in einem Gerät abbildet. Apples iPad oder künftige Android-Tablets mögen die Endkunden reihenweise begeistern, im Geschäftsumfeld fehlt allerdings oft schlicht das Vertrauen aufgrund der mangelnden Erfahrung mit Apple oder Google als strategischem Business-Partner.

In vielen großen Unternehmen genießt Microsoft einen guten Ruf als etablierter Hersteller: Mit den Windows-Server-Angeboten bedient der Hersteller Profithemen. Die Server-Version von Windows 8, Windows Server 2012, erledigt im Hintergrund künftig das wenig aufsehenerregende Grundrauschen des täglichen IT-Betriebs: Dazu gehören Datei- und Druckdienste, Verzeichnisdienste für die Benutzerverwaltung, die Integration von Collaboration-Systemen wie SharePoint, das Überwachen von Lizenzen, die Verteilung von Software- und Sicherheits-Updates und vieles mehr.

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